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Außenhandel verliert an Schwung

08.10.2010 17:01 Uhr
Außenhandel verliert an Schwung
Die Außenhandelsbilanz schloss im August mit einem Überschuss von 9,0 Milliarden Euro ab
© Foto: ddp/Marcus Brandt

Die leichte Abschwächung aus dem Vormonat setzt sich fort

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Wiesbaden. Der deutsche Außenhandel hat im August etwas an Schwung verloren. Mit einem Minus von 0,4 Prozent gegenüber Juli setzte sich die leichte Abschwächung aus dem Vormonat fort, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Einfuhren erhöhten sich gleichzeitig um 0,9 Prozent. Bereits im Juli waren die Ausfuhren um 1,6 Prozent zurückgegangen und die Importe um 2,2 Prozent gesunken. Doch weder Bankenvolkswirte noch Außenhandelsverband wollten in den Zahlen eine fundamentale Schwäche des zuletzt rund laufenden Konjunkturmotors sehen.

Im Jahresvergleich ergaben sich im August ohnehin deutliche Zuwächse. Nach der Abschwächung im Vormonat erhöhte sich die Dynamik damit wieder. Die Exporte wuchsen um 26,8 Prozent, die Importe um 29,2 Prozent. Am deutlichsten zog das Exportgeschäft in Länder außerhalb der EU mit einem Plus von 40,8 Prozent an. Auch die Importe aus Ländern wie China, Indien oder Brasilien stiegen überdurchschnittlich um 37,9 Prozent.

Die Volkswirte der Commerzbank sehen in der Entwicklung keine erneute Schwäche des Außenhandels. Die Zahlen spiegelten die Normalisierung beim Wachstum der weltweiten Handelsströme wider, analysierte Volkswirt Simon Junker. Der Aufwärtstrend bei den Exporten bleibe intakt. Sein Kollege Alexander Koch von Unicredit führte die Neubestellungen und gut gefüllten Auftragsbücher als Gründe für ein weiteres Exportwachstum bis zum Ende des Jahres an.

Der von einer immensen Nachfrage aus Asien getragene Exportboom habe zu Zuwächsen geführt, wie sie selbst vor der Krise noch nicht gesehen worden seien, erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner. Die europäischen Nachbarstaaten profitieren dabei eindeutig von dem Wachstum, das zu einer verstärkten deutschen Nachfrage nach Produkten aus der EU führe.

Die Statistiker bezifferten den Wert der deutschen Exporte im August auf 75,1 Milliarden Euro. Das Niveau des Boomjahres 2008 (74,9 Milliarden Euro) wurde damit ebenso übertroffen wie das des schwachen Vorjahres (59,3 Milliarden Euro. Auf die ersten acht Monate des Jahres gesehen lagen die Exporte mit einem Gesamtwert von 616,4 Milliarden Euro noch hinter dem Rekordjahr 2008 mit 666,4 Milliarden Euro. 2009 wurden in dem Zeitraum Waren im Wert von 517 Milliarden Euro ausgeführt.

Die Außenhandelsbilanz schloss im August mit einem Überschuss von 9,0 Milliarden Euro ab. Kalender- und saisonbereinigt lag er bei 11,7 Milliarden Euro. Unter Einbeziehung von Dienstleistungen, Vermögenseinkommen und anderen Einflüssen schloss die Leistungsbilanz der deutschen Volkswirtschaft nach vorläufigen Bundesbankberechnungen mit einem Überschuss von 4,6 Milliarden Euro ab. Vor einem Jahr hatte der Wert 5,1 Milliarden Euro betragen. (dpa) 

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