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Augsburg verschärft Umweltzone

28.12.2010 09:31 Uhr
Augsburg verschärft Umweltzone
Einfahrverbot für Fahrzeuge mit roter Plakette
© Foto: ddp

In der Augsburger Innenstadt dürfen ab 1. Januar 2011 Autos mit schlechten Abgaswerten nicht mehr fahren. Weitere Verschärfung für 2012 geplant

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Augsburg. Die Stadt Augsburg verbannt im neuen Jahr weitere Autos mit schlechten Abgaswerten aus der Innenstadt. Ab 1. Januar 2011 dürfen nur noch Fahrzeuge mit gelber und mit grüner Plakette ins Zentrum fahren. Vor allem ältere Dieselfahrzeuge bleiben dann draußen. In München dürfen schon seit 1. Oktober 2010 Autos ohne Plakette und mit roter Plakette nicht mehr in die Innenstadt. Mit den Umweltzonen wollen die Städte den gefährlichen Feinstaub durch den Verkehr reduzieren.

Dicke Luft erwarten die Behörden allerorten zum Jahreswechsel: Durch Silvesterkracher und Raketen steigen die Feinstaubwerte explosionsartig an. Zum Jahreswechsel 2009/2010 wurden etwa an den Augsburger Messstellen Königsplatz, Karlstraße und Bourges-Platz mehr als zehn Stunden lang Spitzenwerte um 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Dennoch betonte der Augsburger Umweltreferent Rainer Schaal am Montag: „Es gibt keine akuten Gesundheitsgefahren.“ Langfristig begünstigt Feinstaub vor allem Herzerkrankungen.

In Bayern haben bisher nur München und Augsburg Umweltzonen. Ausnahmegenehmigungen bekommen unter anderem Anwohner und Gewerbetreibende mit Firmensitz. Nach den EU-Vorgaben darf der Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Wo das nicht eingehalten wurde, erstellten die Kommunen Luftreinhaltepläne mit Maßnahmen wie die Umweltzonen.

Trotz der Fahrverbote liegt in München wie in Augsburg die Zahl der Tage mit Grenzwertüberschreitung an den am stärksten betroffenen Messstellen in diesem Jahr sogar höher als vor dem Start der Umweltzonen. In Augsburg wurde nach den im Internet veröffentlichten Daten des Umweltbundesamtes am Königsplatz der Wert von 50 Mikrogramm an 41 Tagen überschritten. 2007 und 2008 waren es «nur» 37 und 36 Tage. Lediglich 2009 sank die Zahl auf 33 Tage und damit unter den kritischen EU Wert. Und an der vielbefahrenen Landshuter Allee in München gab es den Daten zufolge dieses Jahr 59 Tage mit Überschreitungen - 6 Tage mehr als 2007 ohne Umweltzone.

Dennoch sei der Effekt der Umweltzonen positiv, unterstrich Augsburg Umweltreferent Schaal. Die erste Stufe habe im Schnitt eine Verbesserung um die 0,6 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gebracht, die zweite Stufe soll weitere 0,9 Mikrogramm bringen. Das schlägt sich aber nicht unbedingt in den aktuellen Messdaten nieder.

„Die Witterung ist für die Feinstaubbelastung ganz entscheidend», sagte Schaal. In den Werten spiegelten sich etwa kalte und lange Winter, sagte Schaal. Die kalte Luft samt Staub bleibe am Boden, Streusplit sorge für zusätzliche Feinstaubbelastung. Um anhand der Messungen verlässlich eine Verbesserung festzustellen, sei ein Zeitraum von zehn Jahren nötig. Es gebe auch andere Einflüsse wie den Saharastaub, der je nach Wetterlage bis nach Bayern getragen wird. Dies habe heuer in Augsburg vier Mal zu Überschreitungen geführt, die aber bereits herausgerechnet seien.

In München kommt die nächste Stufe der Umweltzone frühestens zum 1. Oktober 2012, Augsburg peilt dafür den 1. Januar 2013 an. Dann dürfen nur noch Wagen mit grüner Plakette in die Stadt fahren. (dpa/ak)

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