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Aschewolke: Fluglinien fordern Schadenersatz von der Politik

27.05.2010 14:40 Uhr
Aschewolke: Fluglinien fordern Schadenersatz von der Politik
BDF-Chef Teckentrup geht davon aus, dass die Aschewolke "gar nicht da war"
© Foto: ddp/Karl-Josef Hildenbrand/DLR

BDF-Chef Teckentrup rechnet mit weiteren Belastungen für die Fluggesellschaften und fordert deshalb Schadenersatz von der Politik

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Frankfurt/Main. Trotz der vorläufigen Beruhigung des Vulkans in Island rechnen die deutschen Fluggesellschaften noch nicht mit einem Ende der millionenschweren Belastungen. "Es kommt noch viel mehr auf uns zu", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), Ralf Teckentrup, am Mittwochabend in Frankfurt. Nach dem Flugverbot im April könnten die Deutsche Flugsicherung (DFS) und die Flughäfen ihre entgangenen Einnahmen in den kommenden Jahren zumindest teilweise über höhere Gebühren von den Fluggesellschaften zurückholen. Von der Politik erwarten die Airlines Schadenersatz für die erlittenen Belastungen.

Insgesamt hat die Sperrung des europäischen Luftraums den deutschen Fluglinien laut BDF einen Schaden von 180 Millionen Euro eingebrockt. Darin sind die Auslandstöchter noch nicht eingerechnet. Teckentrup, im Hauptberuf Chef der Thomas-Cook-Fluglinie Condor, rechnet nun damit, dass alleine die DFS in den kommenden Jahren den erlittenen Einnahmeausfall von 30 bis 40 Millionen Euro auf die Fluglinien umlegt. "Die Flugsicherung arbeitet nach dem Kostendeckungsprinzip", sagte der Manager. Sie könne sich ihre Kosten stets von den Fluglinien zurückholen.

BDF-Chef Teckentrup: "Wir glauben, wir haben ein Recht auf Schadenersatz"

Auch Flughäfen könnten sich von den Behörden höhere Start- und Landegebühren genehmigen lassen, wenn sie ihre Kosten für den Flugbetrieb sonst nicht decken könnten, sagte der BDF-Chef. Deshalb erwartet Teckentrup Unterstützung von der Politik. Unter anderem will der Verbandspräsident einen Ausgleich für die erlittenen Schäden. "Wir glauben, wir haben ein Recht auf Schadenersatz." Dazu gebe es bis jetzt "das eine oder andere Gespräch, aber nichts Offizielles".

Insgesamt wurden wegen der Aschewolke in Europa im April 11,7 Prozent weniger Passagiere befördert als noch vor einem Jahr, wie die Internationale Luftfahrtorganisation IATA am Donnerstag in Genf mitteilte. Auch die IATA übte harsche Kritik am Vorgehen der Regierungen wegen der "unkoordinierten und exzessiven Flugstreichungen".

Teckentrup bezweifelt die Existenz der Aschewolke

Teckentrup komme es nun darauf an, das Krisenmanagement für künftige Vulkanausbrüche zu verbessern, sagte er. Inzwischen gehe man davon aus, dass die Aschewolke, die den Flugbetrieb in Europa fast eine Woche lang größtenteils lahmgelegt hatte, "gar nicht da war". (dpa)

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