Arme, die anpacken

Lange verbesserten die Hersteller von Absetz- und Abrollkippern ihre Produkte aufgrund verschärfter Ladungssicherungs-Vorschriften. Mittlerweile können die Behälter gut abgedeckt von vorn, hinten und seitlich gesichert werden. Darum verlagert sich der Fokus auf Themen wie Funkfernsteuerung oder Bedienoptimierung. Wo sich die Fernsteuerung durchsetzt Eine große Änderung gab es bei Gergen-Jung, wo man sich nach intensivierter Zusammenarbeit wieder trennte. Trotzdem bleibt Gergen als Komplettanbieter auch für Anhänger dem Markt erhalten. Im Fokus steht die Weiterentwicklung der Absetzkipperbaureihe Adonis, die ein neues Vorbaumodul erhält. Das ausziehbare Segment mit integrierter Stauwanne oder Staukasten kann in Abhängigkeit zum LKW-Chassis variabel in der Länge geordert werden. So wird der Raum zwischen Brücke und Kabine optimal genutzt. Durch das in der Länge verschiebbare Vorbaumodul wird kein Platz verschenkt, was die Staufläche maximiert. Auch Gergen verkauft immer mehr Fahrzeuge mit Fernbedienung. Laut Palfinger-Marketing-Manager Martin Vordermayer werden derzeit rund 75 Prozent aller Palfinger-Geräte mit Funkfernsteuerung ausgestattet. Neben dem Komfort ist Sicherheit das Kaufargument. Die Hammer-Absetzer kommen in Serie mit Funkfernsteuerung. Hier stimmt auch Ekkehart Meier von Meier-Ratio zu: "Der Anteil von Geräten, die mit Funksteuerungen geliefert werden, beträgt bei den Großgeräten von neun bis 18 Tonnen Hublast rund 90 Prozent, bei den Klein-Absetzkippern bis 4,5 Tonnen Hublast allerdings erst 15 bis 20 Prozent." Auch bei Meiller stieg der Anteil der Isar-Control genannten Funkfernsteuerung zuletzt stark an: 2013 orderten sie 85 Prozent, Tendenz weiter steigend. Bei den Abrollkippern ist der Anteil laut Palfinger derzeit noch geringer, doch der aufwendige Einbau der Kabelsteuerungen ins Fahrerhaus lässt ihn auch dort steigen. Die Absetzer-Plattform mit Lasi-Einrichtungen trennt Meiller in die günstige B-Line und hydraulisch zu betätigende E-Line. Die Topversion Comfort vereint BKE- und Containerverriegelung. Sonst kann sich der Kunde für eine Variante entscheiden und die andere nachrüsten, was aufgrund der strengeren Lasigesetze aber immer seltener der Fall sein wird. Laut DIN sind eigentlich beide Systeme gefordert, um die Ladungssicherung zu gewährleisten. Die Behälter-Klemm-Einrichtung löst Meier-Ratio auch mit einem patentierten Schwenksystem. Allerdings ist dieses System nur bei Standard-Absetzkippern nötig. Die neue Generation nach System Hammer und Maximus sichert die Behälter durch automatische Verspannung der Hubketten an den Absetzkipperarmen. Damit integriert man alle bei der Nutzung nötigen Funktionen wie Hochentleerung, Ladungssicherung auch von Behälterstapeln oder die Silofunktion. Gegenläufige Größentendenzen Bekannt ist der Hammer auch durch den Palfinger-Vertrieb. Bei ihm spart man sich auch das Einstellen der Kette, das Meiller mit der neuen, sogenannten M-Lasche ab der Ifat vereinfachen wird. Durch die lässt sich die Kettenlänge leichter variieren. Einigkeit herrscht bezüglich der schweißfreien Montage und der verbesserten Oberflächenbeschichtung. Abrollkipper können einfach dank der flexiblen PAD-Steuerung um weitere automatische Funktionen und Einrichtungen erweitert werden. Gegenläufige Tendenzen sehen Palfinger und Meiller bei den Abroll- und Absetzkipperfahrgestellen: Während Meiller bei den Absetzern einen Trend zu schwereren Fahrgestellen sieht, wählen Palfinger-Kunden für die Abroller eher eine Stufe kleiner. Je nach Absetzkippermodell baut Palfinger auf verschiedene Lösungen. Modelle mit Einzelarmsteuerung haben eine geteilte Welle, andere eine durchgängige Welle. Fragt man wegen der schwereren Euro-6-Fahrgestelle nach aufbauseitigen Gewichts einsparungen, macht Meier den Kunden kaum Hoffnung: "Die Geräte sind bereits in den letzten Jahren durch hochfeste Stähle und konstruktive Maßnahmen soweit optimiert worden, dass nennenswerte Gewichtsreduzierungen nur noch mit Einschränkungen der Stabilität möglich wären." So sieht man das auch bei Meiller. Die modernen Meier-Ratio-Großgeräte haben eine verdeckt eingebaute Welle und sind vierfach in Bronzebuchsen gelagert, während die Kompaktgeräte wie der Typ AK4V keine Drehwelle besitzen. So kann der Absetzkipper verbreitert werden, um DIN-Behälter 30720-1 und 30735 zu fahren. Außerdem ist so auch eine Einzelsteuerung der Hubarmstellung möglich - gleiches meldet erwartungsgemäß Palfinger für sein Absetzerprogramm. Dass landwirtschaftliche und Straßentransporte verstärkt verschwimmen, demonstriert Krampe mit seinem Hakenlift-Straßenprogramm, das vom THL 8L bis hin zum Dreiachssattel SHL 30 reicht. Der bietet bis zu 26 Tonnen Hubleistung bei 330 bar und erlaubt 34 Tonnen Gesamtgewicht bei 80 km/h. Auch bei den Rollbehälteranhängern gab es Weiterentwicklungen im Detail: Müller Mitteltal hob den Tieflader TRA Kombi als Zwei- oder Dreiachser ins Programm, der 20 oder 24 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht bietet. Die niedrige Bauweise mit 17,5 Zoll Bereifung gibt es parabel- oder luftgefedert. Der Zweiachser wiegt laut Hersteller rund 4,3 Tonnen und schultert je nach Zulassung 13,7 respektive 15,7 Tonnen Nutzlast. Das Heck legte man stabil aus, wobei die Auffahrschräge den TRA Kombi zum Tieflader für Baumaschinen-Transporte macht. Dazu gehören versenkte Rückleuchten und kräftige Rammpuffer. Optional gibt es rollengelagerte Einschubrampen für acht, zehn oder zwölf Tonnen Tragfähigkeit, die am Heck stufenlos seitenverschiebbar sind. Bei Nichtgebrauch verschwinden sie hinter einer abschließbaren Klappe in einem Schacht unter der Ladefläche. In dieser sitzen 10-Tonnen-Zurrringe. Auf den Tieflader mit Stahlboden passen Rollbehälter von 5,50 bis 7,00 Meter Länge. Zwei Paar zertifizierte, pneumatisch bedienbare Querspanneinheiten, kombiniert mit Rollenabsenkung, sichern den Behälter auf der Ladefläche. Rollenführungen im Außenrahmen ersparen dem Nutzer das Stecken von Führungsschienen. Die integrierte Rollenführung kollidiert nicht mit Baumaschinen oder Behältern. Alternativ packt der TRA Combi zwei Absetzbehälter mit bis zu zehn Kubik Volumen, die man mit zwei Steckanschlägen nach vorn und über breitenverstellbare Steckanschläge seitlich sichert. Durch Niederspannen mit je zwei Ketten pro Behälter sichert man die zügig. Das Übersetzen der Behälter von vorn ermöglicht das neue, pneumatisch absenkbare Drehgestell. Die Steckanschläge kann man für Abroll- und Absetzbehälter nutzen. Verstaut werden sie an Leerhaltern am Fahrzeug. Fliegl modifizierte den Drehschemel-Schlittenanhänger. Der Neue soll mit gut drei Tonnen Leergewicht bis zu 15 Tonnen Nutzlast bieten. Dank verstellbarem Containeranschlag ist er flexibel und eignet sich für Abrollbehälter mit Außenrolle in verschiedenen Längen. Beim Chassisbau verwendet Fliegl speziellen Stahl und verbaut einen gelochten, gewichtsreduzierten Rahmen mit Prägung nach innen. Komplett neu ist das robuste Schlittensystem, das in seiner Bedienung noch praktischer sein soll. Für Transportsicherheit sorgen zwei Paar Verriegelungshaken, die in den Trailerboden eingelassen sind. Via Pneumatiksteuerung umschließen sie die Behälter seitlich und fixieren sie sicher auf der Ladefläche. Optional gibt es eine abschließbare Kunststoff-Werkzeugbox mit Schublade und Einlegeboden sowie Fliegls neuen Ersatzradhalter, der im Vergleich zum Vorgänger 48 Kilo leichter sein soll. Arbeiten nur mit den Rückspiegeln Bei Schmitz hören die Abrollanhänger auf den Namen A.CF, die es in zwei Versionen gibt: Hoch beanspruchte Container mit verschlissenen oder blockierten Rollen lassen sich mit dem A.CF Abrollcontainer-Fahrgestell in der Schlittenversion aufnehmen und absetzen. Dazu bietet die gewichtsoptimierte Fahrzeugvariante 400 Kilogramm mehr Nutzlast. Das A.CF-Fahrgestell mit der Seitenführung macht das Container-Handling einfach, sodass beim Umsetzen vielfach mit den Rückspiegeln gearbeitet werden kann. Beide A.CF-Versionen laufen auf dem Rotos-Fahrwerk mit Luftfederung und pneumatischer Feststellbremse. Das soll die achsweise Höhenjustierung erleichtern und mehr Sicherheit beim Umsetzen und im Fahrbetrieb bieten. Womit auch die Cargobullen die eingangs erwähnten Themen Komfort, Sicherheit und Schnelligkeit aufgegriffen hätten. Tipp Das sollten Sie in der Praxis beachten Eine Mischung aus Containerverriegelung und Behälterklemmeinrichtung (BKE) erhöht die Flexibilität Fernbedienungen machen das Arbeiten auf engem Raum sicherer Jeder Fahrer sollte auch mit der manuellen Notsteuerung zurechtkommen Die Ladungssicherung regeln eindeutig die VDI 2700, Blatt 17, der Paragraf 22 der StvO und die DIN-Norm 30720 Bl. 1/Bl. 2 für Behälter und die DIN-Normen DIN 30723 für Absetzkippaufbauten Bei Altbestand auf Nachrüstoptionen der einzelnen Hersteller achten Tandemachser lassen sich leichter rangieren, Drehschemelanhänger sind unempfindlicher für unterschiedliche Lastverteilungen Genug Stauraum für Zubehör einplanen Verzinkte Trailer lassen optisch weniger nach als lackierte. gs Wichtige Anbieter (Auswahl) AJK Tel: 08 00-1 82 01 57 www.ajk.euEllermann Tel.: 0 42 21-94 30 30 www.ellermann-gmbh.netFliegl Tel.: 03 64 82-83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.deGergen Tel.: 0 68 94-9 20 30 www.gergen-kipper.deGotzen Tel.: 0 21 61-57 59 90 www.gotzen-anhaenger.deHeimann Tel.: 0 25 09-99 39 20 www.heimann-fahrzeugbau.deHiab Tel.: 05 11-7 70 50 www.hiab.deHüffermann Tel.: 03 39 70-99 60 www.hueffermann.deHyva Tel.: 0 21 66-9 59 70 www.hyva.deJotha Tel.: 09 06-70 66 80www.jotha.com Krampe Tel.: 0 25 41-80 17 80 www.krampe.deMarrel Tel.: 0 28 25-5 35 27 80, 0 23 61-95 03 50 www.marrel.comMeier-Ratio Tel.: 03 40-26 04 60 www.meier-ratio.deMeiller Tel.: 0 89-1 48 70 www.meiller.comMüller Mitteltal Tel.: 0 74 42-49 60 www.mueller-mitteltal.deNormann Bock Tel.: 04 21-87 76 40 www.bock-silosysteme.euPalfinger Tel.: 0 86 54-47 70 www.palfinger.deReisch Tel.: 0 84 35-1 50 www.reisch-fahrzeugbau.deSchmitz Cargobull Tel.: 0 25 58-8 10 www.cargobull.comVDL Tel.: 0 44 51-96 94 93 www.vdlcontainersystemen.com