Arbeitsplätze im Wandel

Rund 50 Prozent der Arbeitsplätze in Logistik und Supply Chain Management sind von einem Wandel durch die Digitalisierung betroffen. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Bundesvereinigung Logistik (BVL), die im Rahmen des 32. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Für die Studie hatte die BVL im Sommer 2015 rund 100 Mitglieder der Industrie, des Handels und der Logistikdienstleister befragt. Das wichtigste Ergebnis: 94 Prozent der Teilnehmer sehen die Digitalisierung als große Chance für die Branche an. Das Warten auf Veränderung Insgesamt 47 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die Logistik-Arbeitsplätze in ihren Unternehmen durch die Digitalisierung verändern werden. Doch trotz des absehbaren Wandels ist die Stimmung gut. Gerade einmal sechs Prozent empfinden die Digitalisierung als Gefahr und lehnen die laufenden Veränderungen ab. 43 Prozent betonten, die Digitalisierung biete vor allem Chancen. 51 Prozent der Befragten sind zwiegespalten und gaben an, sowohl Vor- als auch Nachteile zu sehen. Dabei spielt auch das Alter der Befragten eine große Rolle: Bei den über 55-Jährigen lehnen 19 Prozent die Digitalisierung ab. Damit ist der Anteil der Pessimisten unter den Älteren drei Mal so hoch wie in der Gesamtheit der Erhebung. Gute Qualifikation als Schlüssel In Bezug auf die Arbeitsplatzsicherheit sind die Logistik-Experten jedoch ausgesprochen optimistisch. 84 Prozent schätzen, dass die Digitalisierung ihren Arbeitsplatz nicht gefährdet. 37 Prozent gehen sogar davon aus, dass die eigene Stelle sicherer wird. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Managern und operativen Fachkräften. Während bei den Führungskräften nur 14 Prozent Angst um ihre Anstellung haben, sind es im operativen Bereich schon 22 Prozent. Einig sind sich die Befragten allerdings, dass der digitale Wandel nur dann erfolgreich verlaufen kann, wenn auch die Mitarbeiter entsprechend qualifiziert sind. Nur ein knappes Drittel gab an, es seien bereits entsprechend geeignete Mitarbeiter in ausreichender Zahl vorhanden. 51 Prozent schätzten, es gebe zwar geeignete Kollegen, aber noch nicht in ausreichender Menge. Nur jeder Fünfte verneinte grundsätzlich, dass sein Betrieb die neuen Herausforderungen mit dem vorhandenen Personal bewältigen kann.