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Anrainerländer sind bei Elbvertiefung jetzt am Zug

02.01.2012 11:16 Uhr
Anrainerländer sind bei Elbvertiefung jetzt am Zug
Die Hamburger Hafenwirtschaft wartet auf die Elbvertiefung
© Foto: photos.com

Nach dem Ja der EU-Kommission zur umstrittenen Elbvertiefung müssen die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sich einigen

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Hamburg. Nach dem Ja der EU-Kommission zur umstrittenen Elbvertiefung sind nun die Anrainerländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein am Zug. Die zuständigen Behörden bei der Wasserschifffahrtsdirektion Nord in Kiel und bei der Stadt Hamburg haben ihnen am Freitag nach eigenen Angaben den Entwurf des Planfeststellungsbeschlusses zur Erteilung des Einvernehmens zugestellt.

Während von Hamburg und Schleswig-Holstein kaum mit Widerständen zu rechnen ist, sorgt sich Niedersachsen nach wie vor um die Sicherheit der Deiche und um die Zukunft der Obstbauern im Alten Land, welche eine Versalzung ihrer Anbaugebiete befürchten. Auch Umweltverbände haben bereits schwere Bedenken gegen das Projekt vorgetragen. Die Wirtschaft wiederum betrachtet die Elbvertiefung als unerlässlich für die Zukunft des Hamburger Hafens.

Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) sprach von einer weiteren wichtigen Etappe hin zur Elbvertiefung. Er betonte: „Wir liegen im Zeitplan und ich bin zuversichtlich, dass spätestens im Frühjahr 2012 die endgültigen Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen." Die Planfeststellungsbehörden haben in dem rund 2400 Seiten starken Papier nach eigenen Angaben alle von dem Vorhaben betroffenen Einwendungen geprüft und Vorgaben zur Wahrung der Interessen von Betroffenen und der Umwelt gemacht.

Sollten die Länder ihr Einvernehmen erteilen, könnte der Beschluss offiziell erlassen werden. Ob danach gleich mit den Baggerarbeiten begonnen werden kann, ist jedoch ungewiss, da Umweltverbände sich nach wie vor den Weg vor Gericht offenhalten. Hamburg und der Bund wollen die Elbe für Schiffe mit einem Tiefgang von maximal 13,5 Meter tideunabhängig passierbar machen. (dpa) 

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KOMMENTARE


Siegfried Brix

04.01.2012 - 19:30 Uhr

EU-Ja zur Elbvertiefung:Die weiterhin kritisch ablehnende Haltung von Niedersachsen sind m.E. ausschließlich Konkurrenzgründe zum Schutze von Wilhelmshaven. Die Ab-lehnungsgründe wegen der sog. Sicherheit der Deiche sowie eine mög-liche Versalzung der Obstanbaugebiete im Alten Land sind reine tak-tische Ablenkungsmanöver zum Schutze des JadeWeserPorts. Hinsichtlich der fortschreitenden Erderwärmung kommt man in den nächsten Jahrzehnten sowieso nicht um eine Verbesserung/Erhöhung der Deiche herum. Tatsäch- lich geht es Niedersachsen nur um die Schwächung der Hamburger Hafen- wirtschaft. Selbst der Zuspruch für Wilhelmshaven (anstatt Cuxhaven)war schon eine reine Kampfansage an Hamburg. Obwohl der Ausbau von Cuxhavenbedeutend preisgünstiger als der von Wilhelmshaven gewesen wäre (insbe-sondere auch wegen der größtenteils bereits vorhandenen Infrastruktur),hat man sich lieber für die erheblich teurere Variante entschieden. So-wohl Hamburg als auch Bremen hätten davon profitiert. Der Ausbau von Cuxhaven wäre auch wesentlich schneller abgeschossen worden. Hier gehtes den Verantwortlichen in Niedersachsen scheinbar nur um die Abwerbungder großen Far-East Container Lines wie "China Shipping" und "COSCO" von Hamburg nach Wilhelmshaven. Also ein reiner Verdrängungswettbewerb. Doch hier irrt die Politik in Niedersachsen: Falls die Elbvertiefungwegen der geplanten Verzögerungstaktik zu spät verwirklicht werden sollte, dann werden diese Container Reedereien ihre Europa-Zentralennicht nach Wilhelmshaven, sondern nach R'dam oder Antwerpen verlegen. Der regelmäßige Anlauf eines deutschen Lade/Löschhafens wäre dann sehrfraglich! Eine Schwächung von Hamburg hätte auch gravierende Auswir-kungen auf den gesamten Arbeitsmarkt im Nassen Dreieck.


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