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Alle Infos zum Lokführerstreik am Donnerstag

07.08.2007 16:37 Uhr
Alle Infos zum Lokführerstreik am Donnerstag
Am Donnerstag stehen alle Güterzüge für vier Stunden still
© Foto: ddp

Zwei Tage vor dem Lokführerstreik im Güterverkehr schlagen die Wellen hoch. Produktionsausfälle, steigende Transportkosten und Auswirkungen auf den Personenverkehr werden befürchtet.

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Berlin. Der Lokführer-Streik im Güterverkehr soll am Donnerstag vier Stunden dauern. Das teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) am Dienstag in Frankfurt mit. Wann der Ausstand beginnen soll, will die GDL erst kurzfristig mitteilen, damit die Bahn nicht allzu schnell reagieren kann. Die Lokführer werden angewiesen, mit dem Güterzug den nächsten Bahnhof anzusteuern und nicht auf freier Strecke anzuhalten. Porsche fürchtet Produktionsstillstand Bei einem länger anhaltenden Streik der Lokführer fürchtet der Sportwagenbauer Porsche einen Produktionsstillstand für seinen Standort Leipzig. In dieser Woche allerdings seien noch Werksferien. Danach gebe es einen Puffer von etwa zwei Tagen, sagte Sprecher Albrecht Bamler am Dienstag. Es gehe weniger um die fertigen Cayenne. Diese Transporte könne man auf die Straße verlagern. „Dafür gibt es schon Notfallpläne“, sagte Bamler. Sollte der Streik länger dauern wäre auch das Hauptwerk Stuttgart- Zuffenhausen von Porsche betroffen. Derzeit laufen in Zuffenhausen noch Werksferien bis zum 20. August. Von der Tagesproduktion von 160 Sportwagen werden 50 Prozent mit der Bahn für den Überseeexport nach Emden transportiert. Für Zuffenhausen gebe es Notpläne auf Lkw umzusteigen, sagte der Porsche-Sprecher. Produktionsstillstand ab Mitte August bei VW „Wo es uns trifft, das sind die Karosserie-Lieferungen aus dem VW- Werk Bratislava.“ Diese Lieferungen könnten nicht anders als mit der Bahn erfolgen. Das Ausbleiben der Karosserien könne in Leipzig die Produktion etwa Mitte August zum Erliegen bringen. „Wir hoffen, dass sich die Seiten möglichst rasch einigen, der volkswirtschaftliche Schaden wäre enorm“, sagte Bamler. Straßentransport könnte durch Bahnstreik teurer werden Durch einen Lokführerstreik bei der Bahn könnten Gütertransporte auf der Straße nach Einschätzung von Spediteuren spürbar teurer werden. Zu rechnen sei mit Steigerungen um bis zu 20 Prozent, sagte der Geschäftsführer des Verbands Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg, Gerhard Ostwald, am Dienstag. „Die Straße kann die Transporte nur sehr bedingt aufnehmen. Es gibt auch jetzt in der Sommerzeit aufgrund der guten Wirtschaftskonjunktur kaum freie Kapazitäten beim Laderaum.“ Lkw-Fahrer seien zudem inzwischen knapp. Hellmann: Zehn Prozent Wachstum durch Banh-Streik Der Osnabrücker Logistik-Dienstleister Hellmann bereitet sich auf die Streiks bei der Bahn vor. Sollte auch eine tägliche Bahnverbindung von Hamburg in Richtung Süden betroffen sein, müsste das Unternehmen täglich bis zu 160 Lastwagen zusätzlich auf die Straße bringen, sagte der Hellmann-Verantwortliche für den Bahnverkehr, Norbert Rennings. Hellmann könnte auch von seinen Kunden für mögliche Verspätungen regresspflichtig gemacht werden. Nach Angaben von Hellmann-Sprecherin Kirsten Willenborg erwartet das Unternehmen wegen des Streiks einen Auftragsanstieg. „Wir gehen von etwa zehn Prozent Wachstum aus“, sagte sie. Schiffe auf See anhalten Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) rechnet durch den Streik im Hamburger Hafen mit negativen Auswirkungen bis in andere Länder Europas. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Schiffe in der Nordsee angehalten werden müssen, weil der Weitertransport der Güter nicht möglich erscheint, und dass im Binnenland der Abtransport von Exportgütern beeinträchtigt wird“, teilte Uldall am Dienstag mit. Hamburg unterhält den größten Hafenbahnhof aller europäischen Seehäfen. Täglich verkehren auf dem Gelände etwa 200 Züge mit mehr als 6000 Waggons (Container und Massengut). Das 330 Kilometer Hafen- Schienennetz wird von 44 nationalen und internationalen Eisenbahnunternehmen benutzt. Personenzüge sollen fahren können Die Millionen Bahn-Reisenden sollen von dem Lokführerstreik im Güterverkehr am Donnerstag weitgehend verschont bleiben. „Ziel ist es, die Personenzüge zu 100 Prozent fahren zu lassen“, betonte ein Bahn-Sprecher am Dienstag in Berlin. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) betonte, die Güterzüge sollen keine Strecken blockieren, sondern in den nächsten Bahnhof gefahren werden. Man könne Auswirkungen für Bahnreisende nicht ausschließen, es komme auf die Bahn an, wie sie die Personenzüge leite. Größere Behinderungen seien im Personenverkehr aber wohl nicht zu erwarten. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn rechnete nicht mit „wirklich dramatischen“ Beeinträchtigungen für ICE, Intercity oder Regionalzüge. Dies hänge allerdings davon ab, nach welcher Taktik die GDL tatsächlich vorgehe, sagte der Vorsitzende Karl-Peter Naumann der dpa in Berlin. Anwaltsverein: Bei Verspätung sofort Arbeitgeber informieren Arbeitnehmer sollten nach Empfehlung des Deutschen Anwaltvereins (DAV) so schnell wie möglich ihren Arbeitgeber informieren, wenn ihnen durch den Lokführerstreik Verspätung droht. Arbeitnehmer seien verpflichtet, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen. Würden Streiks - wie aktuell - in den Medien angekündigt, müsse man zumutbare Vorkehrungen treffen, um trotzdem nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. «Besonders wichtig ist aber, den Arbeitgeber schnellstmöglich, etwa über Handy, über eine mögliche Verspätung zu informieren», erklärte DAV-Vorstand Michael Eckert am Dienstag in Berlin. Andernfalls drohe eine Abmahnung. Das gleiche gelte auch dann, wenn der Arbeitnehmer zu spät komme, obgleich er bei rechtzeitiger Vorsorge pünktlich hätte kommen können. >>> Eine aktuelle Fotogalerie zum Bahnstreik finden Sie unter diesem Link

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