Rom/Italien. Die italienische Regierung sucht nach dem gescheiterten Bieterverfahren für die Fluggesellschaft Alitalia nach neuen Interessenten. Dabei sei es ausgeschlossen, dass die Gesellschaft jetzt zu einem Schleuderpreis verkauft werde, sagte heute Wirtschaftsminister Tommaso Padoa Schioppa. „Wir wollen nicht an irgendjemanden verkaufen, sondern an denjenigen, der ein strategisches Projekt hat.“ Der Rückzug der Fluglinie Air One aus dem Verfahren sei für die Regierung eine Überraschung gewesen, fügte er hinzu. Air One hatte in der vergangenen Woche das Handtuch geworfen, nachdem zuvor bereits die russische Gesellschaft Aeroflot aus dem Bieterprozess ausgestiegen war. Wenig später gab auch der US-Vermögensverwalter Matlin Patterson Global Advisors bekannt, kein Interesse mehr am Kauf zu haben. Nachdem damit alle verbliebenen Anwärter ausgestiegen waren, wurde das Bieterverfahren geschlossen. Über die weitere Vorgehensweise habe die Regierung noch nicht entschieden, erklärte der Minister. Jedoch sei eine Liquidation ausgeschlossen. „Entweder es wird jetzt private Verhandlungen oder ein neues Bieterverfahren geben“, sagte Padoa Schioppa. Einem Bericht der italienische Zeitung „La Repubblica“ zufolge soll Air-One-Chef Carlo Toto wieder Interesse haben, falls sich die Verhandlungsbedingungen besserten. Die Regierung will mindestens 39,9 Prozent ihres Anteils - aber möglicherweise auch die ganzen 49,9 Prozent - an einen privaten Investor verkaufen. Die Alitalia Flotte gilt als überaltert, zudem wird die Linie immer wieder von Streiks gebeutelt. Die Regierung meint, ein Kauf und die Sanierung würden mindestens drei Milliarden Euro kosten. (dpa)
Alitalia: Rom sucht Interessenten
Italienische Regierung will keine Liquidation: Suche nach strategischen Investor geht weiter