Airlines geraten massiv unter Druck

25.09.2001 16:22 Uhr

Fluglinien wollen Mitarbeiter entlassen und Flüge streichen

Als Folge der Terroranschläge in den Vereinigten Staaten gerät die internationale Luftfahrtbranche immer mehr unter Druck. So werden die großen Flugzeughersteller Boeing und der EADS-Konzern (Airbus) mit Auftragsstopps seitens der Airlines konfrontiert. Der US-Produzent vermeldete die Entlassung von rund 30.000 Mitarbeitern in den kommenden Monaten an. Führende Airlines, darunter auch die deutsche Lufthansa und die niederländische KLM, haben Streichungen innerhalb ihres Netzwerkes angekündigt, die die Bereiche Fracht und Passage berühren. Vor allem Verbindungen nach Nordamerika sowie in den Nah- und Mittelost-Raum sind davon betroffen. So gab KLM bekannt an, mit Wirkung zum 1. Oktober rund 15 Prozent der Frachtkapazität von und nach Nordamerika (Basis: Tonnenkilometerleistung) aus dem Markt zu nehmen. Auch der KLM-Partner Northwest Airlines will seine Kapazitäten entsprechend anpassen. Darüber hinaus verordneten sich die Niederländer einen Einstellungsstopp beim Personal sowie die kritische Überprüfung sämtlicher Investitionen auf dem IT-Segment. Die finanziellen Ergebnisse vieler Airlines werden in diesem Jahr nachhaltigen Veränderungen unterworfen. Lufthansa erklärte, das Gewinnziel von 700 bis 750 Millionen Euro (1,4 bis 1,5 Milliarden Mark) könne in diesem Jahr nicht mehr gehalten werden. British Airways, die sich von rund 7000 Mitarbeitern trennen wollen, kündigte den Verkauf von Immobilien im Wert von rund zwei Milliarden Britischen Pfund (sechs Milliarden Mark) an. Indes zeichnet sich die Einführung eines "Antiterror-Zuschlags" in der Luftfahrt ab, und zwar für Passage und Fracht. Bei KLM Cargo wollte man einen solchen Schritt, der mit dem deutlich höheren Sicherheitsaufwand begründet wird, nicht mehr grundsätzlich ausschließen. Ein weiteres, akutes Problem betrifft den generellen Versicherungsschutz in der Branche. Hier wirken sich massive Prämienerhöhungen auf der einen und gleichzeitige Risikoabsenkungen auf der anderen Seite erschwerend für die Airlines aus. (vr/eha)

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