Paris. Knapp eine Woche nach der Übernahme der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) durch Lufthansa hat der unterlegene Mitbewerber Air France-KLM Klage bei der EU-Kommission wegen Staatshilfen eingereicht. „Air France-KLM ist überzeugt, dass der Verkauf (...) nicht zum normalen Marktpreis erfolgt ist“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Kommission solle untersuchen, inwiefern es sich um unzulässige staatliche Hilfen handele. Air France-KLM verweist insbesondere darauf, dass der österreichische Staat 500 Millionen Euro Schulden von AUA übernehmen will. Lufthansa hatte am vergangenen Freitag nach monatelangem Tauziehen die AUA gekauft. Nach den Vorstellungen von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber soll Lufthansa zusammen mit AUA zum stärksten Luftfahrtunternehmen in Europa werden. Die AUA solle jedoch in Kernbereichen weitgehend eigenständig bleiben. Für den von der österreichischen Industrieholding gehaltenen AUA- Staatsanteil von rund 42 Prozent zahlte die Lufthansa zunächst 366.000 Euro, will aber im Fall einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung bis zu 162 Millionen Euro nachzahlen. Sie übernimmt gleichzeitig aber AUA-Schulden in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro und wird für die angestrebte Übernahme von bis zu 100 Prozent der AUA-Aktien schätzungsweise 366 Millionen Euro zahlen. Die Wettbewerbsbehörde der EU muss dem Verkauf noch zustimmen, weil der österreichische Staat 500 Millionen Euro der Gesamtschuldenlast der AUA von mindestens einer Milliarde Euro übernehmen will. (dpa)
Air France-KLM klagt wegen Staatshilfe beim AUA-Verkauf an Lufthansa

EU-Kommission soll prüfen, inwiefern die Übernahme mithilfe unzulässiger Staatsgelder finanziert wurde