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ADAC und DRK: Drohnen transportieren Blutproben

14.06.2022 14:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Drohne Medizin Notfall Transport Rotes Kreuz
Ein Weg, um in Zukunft lebenswichtige Transporte von Blut und Medikamenten zu meistern? (Symbolbild)
© Foto: haryigit / Getty Images / iStock

Noch ist es ein Forschungsprojekt, doch die Beteiligten haben ein ungewöhnliches Ziel: Blut und andere zeitkritische Produkte für den medizinischen Bereich sollen zukünftig mittels Drohne geliefert werden.

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Die ADAC Luftrettung und der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes Baden-Württemberg-Hessen arbeiten künftig bei der Entwicklung einer Drohnenlogistik für den Transport von Blut, Medikamenten und Gewebe eng zusammen. Grundlage der Zusammenarbeit ist ein gemeinsames Forschungsprojekt am Universitätsklinikum in Ulm, in dessen Rahmen in den vergangenen zwei Jahren mehr als 100 Drohnenflüge zwischen der DRK-Blutbank und der Chirurgie der Uniklinik stattgefunden haben. Ergebnis: Mit der Drohne ist der Transport von Blut zum Patienten in Ulm fünf Mal schneller als auf dem herkömmlichen Weg per Kurierdienst oder Taxi möglich.

Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass das Forschungsprojekt in den kommerziellen Regelbetrieb für Kliniken in ganz Deutschland gehen soll. Ziel ist ein Standardkonzept für alle unbemannten zeitkritischen Transporte im Gesundheitswesen. Unterstützt wird die Entwicklung der Transportdrohne mit dem Namen MediCargo von der Brandenburger Firma Multirotor.

„Die Verkehrsdichte in der Stadt und die voranschreitende Zentralisierung von Krankenhäusern und Laboren machen eine zuverlässige Drohnenlösung für den Transport von Blut, Medikamenten und Gewebe in Zukunft notwendig“, begründet Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung das Engagement in diesem Bereich.

Neuer Schritt birgt Chancen

Bei den Drohnenflügen auf dem Campusgelände in Ulm wurde an einem ganzheitlichen System für eine nahtlose Logistikkette für den schnellen, zuverlässigen und sicheren Transport von der Blutbank bis in den OP-Bereich der Klinikchirurgie geforscht. Im besten Fall, so das Ergebnis des Projekts, ist der Bluttransport in drei Minuten möglich. Damit ist MediCargo rund fünf Mal schneller als der bisherige Transport auf der Straße und damit eine relevante Verbesserung.

„Bisher wurden nahezu alle Blutproben und Blutprodukte mit Fahrzeugen auf der Straße transportiert. Diese neue Logistik mit einer Drohne bietet die Chance eine völlig neue Anbindung der Proben und Blutproduktdisposition und Transportlogistik unseren Kunden wie Krankenhäusern und Transfusionspraxen in Ballungsgebieten und ländlichen Gebieten anbieten zu können. Die Drohnenlogistik unterstützt dabei eine schnelle und termingerechte Spezialdiagnostik anbieten zu können.“, erklärt Wolfgang Rüstig, Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen.

Unmanned Traffic Management System

Bei der Drohne, mit der in Ulm seit 2020 geforscht wird, handelt es sich um einen sogenannten Hexakopter mit einem Durchmesser von 1,24 Metern. Er ist rund sieben Kilogramm schwer und kann beim Abflug rund 1,5 Kilogramm Blut als Nutzlast transportieren. Technisch übersteigt die Drohne in ihrer Leistungsklasse bisherige Sicherheitsstandards. Dies umfasst ein eigenentwickeltes dreifachabgesichertes Flugsteuerungssystem von Multirotor, ein Hochpräzisions-GPS für Manöver mit Zentimetergenauigkeit, laserbasierte Höhenmesser, einen Sicherheitsfallschirm und eine Trackinganbindung an die Deutsche Flugsicherung. Die Flugroute wird über spezielle Flugplanungssoftware definiert und die Drohne ist jederzeit auch manuell steuerbar.

Betrieben wird das Transportmittel mit einem Unmanned Traffic Management System (UTM) nach ADAC-Luftrettungsstandard und operiert gemeinsam mit dem in Ulm stationierten ADAC-Rettungshubschrauber sowie zwei Krankenhäusern mit je einem Hubschrauberlandeplatz. (dpa/jl/ste)

 

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