2006 Ein gutes Jahr für Binnenschiffer

Wiesbaden. Leicht zurückgegangen ist die Beförderungsleistung in der Binnenschifffahrt, das Produkt aus Menge und Wegstrecke. Gegenüber 2005 verringerte sich diese um 0,2 Prozent auf rund 63,9 Milliarden Tonnenkilometer. Ein Blick auf die Hauptverkehrsbeziehungen zeigt die unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Transportrichtungen. Keine Veränderung gegenüber 2005 gab es beim innerdeutschen Verkehr, beim Versand ins Ausland hingegen ist ein starker Anstieg zu verzeichnen. Der grenzüberschreitende Versand erreichte mit 55,7 Millionen Tonnen (plus 4,3 Prozent) das höchste Ergebnis seit 1989 (58,3 Millionen Tonnen im früheren Bundesgebiet). Dies dürfte größtenteils auf die wachsende Exportwirtschaft zurückzuführen sein. Der mengenmäßig besonders bedeutsame grenzüberschreitende Empfang aus dem Ausland ist um 3,7 Prozent angestiegen und erreicht inzwischen einen Anteil von 44 Prozent an allen Transporten. Hier zeigt sich auch die wichtige Verteilerfunktion der Binnenschifffahrt für die niederländischen und belgischen Seehäfen. Gestiegen sind auch die Gütertransporte im Durchgangsverkehr (plus 0,6 Prozent). Nach Güterarten zeigt sich kein einheitliches Bild. Mit 11,2 Prozent besonders stark angewachsen ist der Transport von Steinen und Erden (49,2 Millionen Tonnen) per Binnenschiff als Folge der positiven Entwicklung der Bauwirtschaft. Bei der zweitstärksten Güterabteilung, den Mineralölerzeugnissen, stieg die Beförderungsmenge nur um 0,7 Prozent auf 39,1 Millionen Tonnen. Während der Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (minus 3,5 Prozent), von anderen Nahrungs- und Futtermitteln (minus 5,6 Prozent), Düngemitteln (minus 5,8 Prozent) und anderen Halb- und Fertigerzeugnissen (minus 1,4 Prozent) zum Teil deutlich sank, gab es bei den Güterarten Feste mineralische Brennstoffe (plus 6,7 Prozent) und Eisen, NE- Metalle (+plus 4,4 Prozent) einen kräftigen Anstieg. Der Kombinierte Verkehr übertraf im Jahr 2006 zwar wieder die Marke von zwei Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit/Standardcontainer), erzielte mit 2,1 Millionen TEU aber ein Minus von 0,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2005.