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Mutmaßlicher Autobahnschütze vor Gericht

10.03.2014 10:57 Uhr
Mutmaßlicher Autobahnschütze vor Gericht
Der angeklagte LKW-Fahrer soll über 150 Mal auf andere Fahrzeuge geschossen haben
© Foto: Picture Alliance/ANP Xtra_Lex van Lieshout

Der LKW-Fahrer, der über Jahre hinweg über 150 Mal auf andere Fahrzeuge geschossen haben soll, ist wegen Mordverdachts angeklagt worden.

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Würzburg. Die Würzburger Staatsanwaltschaft hat den mutmaßlichen Autobahnschützen aus der Eifel wegen versuchten Mordes angeklagt. Der 58 Jahre alte Fernfahrer aus Kall (Kreis Euskirchen) soll über Jahre hinweg von seinem Lastwagen oder Auto aus auf andere Fahrzeuge geschossen haben. Er hatte die Taten nach seiner Festnahme im vergangenen Sommer gestanden.

Die Anklage legt ihm nun 169 Fälle zur Last, darunter fünfmal versuchten Mord, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder am Freitag mitteilte. Nach Darstellung der Ermittlungsbehörde nahm er vor allem Autotransporter ins Visier. Er habe heimtückisch gehandelt und die Gefahr für Leib und Leben anderer zumindest billigend in Kauf genommen. Der Mann selbst beteuerte gegenüber den Ermittlern, es sei nie seine Absicht gewesen, Personen zu verletzen.

Der Mann war im vergangenen Juni in seinem Wohnort festgenommen worden. Als Motiv hatte er laut BKA nach seiner Verhaftung „Ärger und Frust im Straßenverkehr“ genannt. Auf seinen Fahrten habe er sich häufig über andere LKW-Fahrer geärgert. Die Schüsse sah der Mann als eine Art Selbstjustiz. Oberstaatsanwalt Geuder beschrieb den Verhafteten als „frustrierten Einzelgänger mit Hass auf andere Personen und Affinität zu Waffen“.

Projektil verletzt Frau lebensgefährlich

Ein Projektil hatte im November 2009 eine Geschäftsfrau auf der A3 bei Würzburg in den Hals getroffen, sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Bei anderer Gelegenheit verletzte splitterndes Glas zwei Menschen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem LKW-Fahrer auch gefährliche Körperverletzung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor.

Die BKA-Ermittler waren ihm mit Hilfe monatelanger Kennzeichen-Erfassung auf die Schliche gekommen. Ursprünglich war von mindestens 762 Schüssen die Rede. „Es ist völlig üblich, dass solche Fälle auf ein handhabbares Maß begrenzt werden“, sagte Geuder. Es stehen aber noch weitere Vorwürfe im Raum: Der Mann soll auch Nagelplättchen auf Straßen ausgelegt haben – hierzu dauern die Ermittlungen an.

Das Würzburger Landgericht hat die Anklage noch nicht zugelassen. Eine Verhandlung ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft nicht vor dem Frühsommer zu erwarten. (dpa)

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