München. Financialright Claims hat wie erwartet Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Münchens vom 7. Februar 2020 eingelegt, womit die Lkw-Kartell-Klage des Rechtsdienstleisters abgewiesen worden ist. Das teilte ein Sprecher von Financialright jetzt mit. Es geht dabei um eine Sammelklage von mehr als 3000 Transport- und Speditionsunternehmen in Europa, die von den Lkw-Herstellern zusammen 867 Millionen Euro an Schadensersatz fordern. MAN, Daimler, DAF, Iveco und Volvo/Renault hatten jahrelange Preise abgesprochen und waren dafür bereits im Sommer 2016 von der EU-Kommission mit einer Rekordgeldbuße von 2,93 Milliarden Euro belegt worden.
Am Gericht der bayerischen Landeshauptstadt wurde zunächst vor allem über die Klagebefugnis von Financialright diskutiert. Die Münchner Richter hatten moniert, das Verfahren verstoße in mehreren Punkten gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz. „Das war ein unerwarteter Einstieg, der vermutlich von den Kartellanten lanciert wurde, um die eigentliche Schadensersatzklage zu verhindern“, erklärte der Sprecher von Financialright. Die Inkassofirma glaubt, seine Kompetenzen nicht zu überschreiten und will deshalb weiter für seine Mandanten kämpfen. In nächster Instanz wird sich der Bundesgerichtshof mit dem Fall beschäftigen. Bis zu einer Entscheidung kann es Jahre dauern. (ag)