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Italien: Fünf Jahre Gefängnis wegen Digitacho-Manipulation

22.12.2020 14:26 Uhr
Richterhammer, Urteil, Gerichtsentscheidung
Das Urteil des italienischen Gerichts gegen den Transportunternehmer fiel ungewöhnlich hart aus
© Foto: Andrea Warnecke/dpa/picturel-alliance

Ein italienisches Gericht hat einen Transportunternehmen aus Frosinone zu einer ungewöhnlich harten Strafe verurteilt und dessen Lkw-Fahrern im Gegenzug eine finanzielle Entschädigung zugesprochen.

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Frosinone. Fünf Jahre Gefängnishaft nach einem Urteil in erster Instanz: Die erwarten den Inhaber eines Transportunternehmens aus dem italienischen Frosinone (Region Latium), weil er fünf seiner Lkw-Fahrer über mehrere Jahre nach Ansicht des örtlichen Gerichtes erpresst haben soll. Unter Androhung einer Entlassung habe Giuliano Venditti seine Lkw-Fahrer, die inzwischen anderweitig tätig sind, im Zeitraum zwischen 2007 und 2012 dazu gezwungen, regelmäßig Fahrtenschreiber zu manipulieren und so die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten zu umgehen.

Aufgeflogen war die Digitacho-Trickserei aufgrund von Kontrollen der Polizei, die einige der Lkw des Unternehmens angehalten hatte. Die fünf Fahrer hatten daraufhin zugegeben, unter Androhung ihrer Entlassung zur Fahrt mit manipulierten Fahrtenschreibern gezwungen worden zu sein. Vor Gericht erzählten sie von bis zu zwölf Stunden hinter dem Steuer pro Tag ohne Unterbrechung.

Die fünfjährige Haftstrafe für den Inhaber der Firma, sei ein äußerst hartes Urteil und schaffe einen Präzedenzfall, wurde der Anwalt der fünf Lkw-Fahrer vom Logistikmagazin „TrasportoEuropa“ zitiert. Das Gericht ging sogar weiter, als der Staatsanwalt mit einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten gefordert hatte. Zudem entschied es, dass die betroffenen Lkw-Fahrer eine Entschädigung zu erhalten haben. Denn ausgehend von geleisteten Arbeitsstunden, die weit über das vertraglich Vereinbarte hinausgingen, hätten diese während ihrer Ruhezeiten unentgeltlich gearbeitet. (nja)

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