Förderprogramme: Geld für Effizienz

Der Bund richtet die Förderung energieeffizienter Gebäude stärker auf energetische Sanierung aus. "Der Effekt für Energieeinsparung und Klimaschutz liegt bei der energetischen Gebäudesanierung rund um das 4,5-Fache höher als im Neubau", so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Als eine erste Maßnahme hat der Bund die Bundesförderung energieeffiziente Gebäude (BEG) angepasst. Einige Änderungen sind seit 28. Juli in Kraft, weitere betreffen die Einzelmaßnahmen und folgen. In Zukunft bekomme man etwas weniger an Förderung, "aber dafür können viele Menschen von den Förderprogrammen profitieren", sagt Habeck. Wer also künftig überlegt, Effizienzmaßnahmen in Lagerhallen und Betriebsgebäuden umzusetzen oder einen Neubau nach Nachhaltigkeitsstandards anstrebt, muss schauen, was sich noch fördern lässt. Eine erste Orientierung kann die Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums bieten, in der sich auch nach Bundesländern selektieren lässt. Grundsätzlich muss der Interessierte aber alle Programme noch genauer dahingehend prüfen, ob diese sich für die geplante Maßnahme eignen. Einen Energieberater finden Hilfreich für die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) betreuten Förderprogramme des Bundes ist zudem der Förderwegweiser Energieeffizienz der Behörde. Die KfW bietet für ihre Förderkredite unter dem Punkt Unternehmen im Bereich Energie und Umwelt einen Produktfinder, der ebenfalls erste Orientierung bieten kann. Eine individuelle Energieberatung kann zudem durchaus sinnvoll sein. Die KfW empfiehlt etwa beim Kredit Klimaschutzoffensive von Anfang an einen Experten für Energieeffizienz einzubinden. Bei den entsprechenden Förderprogrammen des Bundes sollte man sich an einen der dafür zugelassenen Energieberater unter www.energie-effizienz-experten.de wenden. Dort lässt sich weiter nach Nichtwohngebäuden und Wohngebäuden sowie dann nach der Expertise nach den einzelnen Förderprogrammen filtern. Komplett-Sanierung via Förderkredit Zudem können Betriebe etwa über das Bafa im Rahmen der "Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme" im Modul 2 "Energieberatung DIN V 18599" einen Zuschuss für eine solche Beratung beantragen. Das Programm fördert diesen für ein energetisches Sanierungskonzept bei Bestandsgebäuden sowie für eine Neubauberatung mit dem Ziel eines bundesgeförderten Effizienzhauses (BEG). Der Kredit richtet sich an KMU mit weniger als 250 Mitarbeitern und unter anderem einem Jahresumsatz kleiner 50 Millionen Euro. Außerdem ist er für Nicht-KMU mit einem Gesamtenergieverbrauch von höchstens 500.000 Kilowattstunden geeignet. Die Förderhöhe beträgt 80 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars. Mehr erfahren Unternehmen auf der entsprechenden Unterseite des Bafa. Aber wie schaut es bei der geänderten BEG-Förderung aus? Zuschüsse zu Einzelmaßnahmen im Rahmen einer energetischen Sanierung (BEG EM) erhält ein Unternehmen über das Bafa. Unter anderem fördert das Programm Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpen sowie Maßnahmen zur Optimierung der Gebäudehülle, Heizung und Anlagentechnik. Für bestimmte Maßnahmen muss ein Energieberater eingebunden werden. Neu ab 15. August: Alle gasverbrauchenden Anlagen fallen aus der Förderung heraus und der Bund führt einen Heizungstauschbonus ein. Zudem setzt er die Fördersätze herab. Wichtig: Eine Förderung des BEG EM und des BEG NWG für Nichtwohngebäude bekommen nur Gebäude, etwa Gewerbehallen, die nicht nur mehr als vier Monate im Jahr beheizt, sondern zugleich auch mehr als zwei zusammenhängende Monate im Jahr gekühlt werden. Oder sie müssen alternativ mindestens auf eine Raum-Solltemperatur von zwölf Grad beheizt werden. Für eine energetische Komplettsanierung oder einen energieeffizienten Neubau lässt sich damit ein Förderkredit im Rahmen des BEG NWG bei der KfW etwa über die Hausbank des Unternehmens beantragen. Auch hier benötigt dieses einen Energieberater. Die KfW gibt für den Kredit einen effektiven Jahreszins ab 0,01 Prozent an. Sie fördert eine Sanierung, wenn diese zu einer KfW-Effizienzgebäudestufe von 70 oder besser führt. Bauantrag oder Bauanzeige müssen zudem fünf Jahre oder älter sein. Neubau mit Nachhaltigkeitsklasse Auch für den Kauf einer frisch auf KfW-70-Standard oder einem besseren Standard sanierten Immobilie können Unternehmen den Kredit für die Maßnahmen erhalten. Bauen sie mindestens ein KfW-Effizienzgebäude 40 mit Nachhaltigkeitsklasse oder kaufen ein entsprechend neues Gebäude, können sie den Kredit auch bekommen. Der maximale Kreditbetrag pro Vorhaben und die Tilgungszuschüsse unterscheiden sich abhängig davon, ob der Betrieb den Kredit für Neubau oder Sanierung beantragt und welche Effizienzgebäude-Stufe bei der Sanierung das Ziel ist. Der Neubau erhält dabei weniger Förderung. Und falls ein Unternehmen eine PV-Anlage auf seinem Hallendach installieren möchte, kann es dafür auch bei der KfW Förderkredite finden: Dazu zählen die "Förderung Erneuerbare Energien Standard" und "Klimaschutzoffensive für Unternehmen", Modul C Energieversorgung. Mehr zum Thema unter #Foerderprogramme www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Die Bundesregierung hat ihr BEG-Förderprogramm für energieeffiziente Gebäude angepasst. Für Einzelmaßnahmen gibt es Zuschüsse, bei Komplettsanierungen oder Neubau sind Förderkredite möglich. Der Fokus liegt stärker auf der Sanierung. Unabhängig davon bieten sich bei Gebäuden weitere Optionen.

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