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Interview: Wie entwickelt sich die Konjunktur bis 2013?

05.09.2012 10:53 Uhr
Interview: Wie entwickelt sich die Konjunktur bis 2013?
Gero Schulze Isfort ist Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei Krone
© Foto: Krone

Gero Schulze Isfort, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing beim Trailerhersteller Krone, zur konjunkturellen Entwicklung für 2012/2013.

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Gero Schulze Isfort, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing beim Trailerhersteller Krone, zur konjunkturellen Entwicklung für 2012/2013.

Von welcher gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für Deutschland gehen Sie im zweiten Halbjahr 2012 und im Jahr 2013 aus?
Wir sind verhalten optimistisch. Und entgegen der vielfach negativ skizzierten Szenarien in der Presse erfreuen wir uns einer guten Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr. Der Hintergrund dafür liegt in der geringen Produktion von Fahrzeugen in den Krisenjahren 2008/2009. Viele Transportunternehmen stehen heute wieder an einem Punkt, an dem sie investieren – sprich ältere Fahrzeuge gegen neue austauschen. Und wenn investiert wird, dann zum großen Teil in qualitativ hochwertige Lösungen, wie zum Beispiel in unsere Krone Premium-Produkte.

Welche Signale stimmen Sie da zuversichtlich, welche skeptisch?
Auf Nutzfahrzeuge entfallen in Europa mehr als 70 Prozent der Verkehrsleistung im Güterverkehr. Und die Nutzfahrzeuge werden auch künftig die Hauptlast des weiter wachsenden Güterverkehrs tragen. Das sind Fakten, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Deutlich schwieriger einzuschätzen ist natürlich das Verhalten der Finanzmärkte bzw. der Banken. In den Krisenjahren 2008/2009 haben viele Transportunternehmer darunter gelitten, dass zum Beispiel zugesagte Finanzierungen bankseitig storniert wurden. Aber da auch renommierte Analysten von einer leicht positiven Entwicklung für die Transportbranche in 2013 ausgehen, schließe ich mich dieser Einschätzung gerne an.

Von welcher Umsatz- und Mengen-Entwicklung gehen Sie für Ihr Unternehmen im zweiten Halbjahr 2012 und im Jahr 2013 aus?
Wir planen mit positiven Umsatzzuwächsen bei allen Produkten und in allen Ländern für das neue Geschäftsjahr. Die Summe an Innovationen und Produktneuheiten, die wir im September auf der IAA Nutzfahrzeuge unseren Kunden vorstellen, werden maßgeblich zu einer weiteren positiven Umsatzentwicklung auch im harten Wettbewerbsumfeld beitragen.

Was sind die Wachstumstreiber, was die Wachstumsbremser?
Überzeugen mit bestmöglicher Qualität und herausragendem Service – das ist unsere Maxime und auch unser Wachstumstreiber. Wir bieten unseren Kunden nicht nur hochwertige Produkte, sondern dazu auch gleich ein Rundum-Sorglos-Paket für das Fahrzeug. Wie Sie ja wissen, haben wir mit Herrn Ralf Faust die Geschäftsbereiche Aftersales und Telematikdienstleistungen hochkarätig besetzt und wir arbeiten mit Vollgas daran, unsere Angebote auch in diesen Segmenten weiter zu optimieren. Das alles zeigen wir Ihnen übrigens auch auf der IAA.

Planen Sie im 2. Halbjahr 2012 und im Jahr 2013 größere Investitionen und wenn ja, insbesondere in welche Bereiche wollen Sie konkret investieren?
Die größte Investition derzeit ist die Ertüchtigung unserer Produktion in Tire, Türkei. Dort werden wir im vierten Quartal 2012 mit der Produktion von Planensattelaufliegern, in gewohnter Krone-Qualität, für den türkischen Markt beginnen. In der Endausbaustufe des Werkes können wir dann in den nächsten Jahren in Tire bis zu 10.000 Einheiten jährlich für die Türkei, Nordafrika und für die umliegenden Länder produzieren. Darüber hinaus hat Krone ja schon zu Beginn dieses Jahres eine bemerkenswerte Vertriebsoffensive gestartet. Mit Ralf Faust als neuem Geschäftsführer  für die Bereiche Aftersales und Telematikdienstleistungen sowie Philippe Lamberet, als neuem Geschäftsführer für die Krone France, konnte Krone zwei ausgewiesene Branchenkenner für das Unternehmen gewinnen. Mit den Gründungen zwei neuer Vertriebsgesellschaften des Fahrzeugwerkes in den Niederlanden und einer Süd-Ost Europa Zentrale mit Sitz in Budapest und den damit verbundenen Verpflichtungen von André Menzing und Hannes Nachtelberger als verantwortliche Geschäftsführer, hat Krone einen weiteren geplanten strategischen Schritt bei dem internationalen Ausbau der Krone Vertriebsorganisation vollzogen. Nicht zu vergessen auch unsere neue Vertriebsgesellschaft Krone Trailer International in Tire. Das alles zeigt unsere Entschlossenheit, weiter zu  wachsen und Krone auf weitere Zielmärkte strategisch zu fokussieren. Und so viel kann ich verraten, auch 2013 werden wir unsere Vertriebsoffensive weiter vorantreiben. Denn heute muss man auf den wichtigen Transportmärkten Kundennähe leben  und in Schlüsselmärkten mit eigenen Gesellschaften vertreten sein. In der Welt nach der Finanzkrise wachsen nur die Unternehmen, die sich auch den neuen Gegebenheiten schnell anpassen und sich verändern können. Das ist unsere Philosophie hinter unserer Strategie des nachhaltigen profitablen Wachstums.

Von welcher Personal-Entwicklung gehen Sie in Ihrem Unternehmen aus? Steigend, stabil oder sinkend?
Aufgrund der leicht positiven prognostizierten Marktentwicklung gehen wir von einem steigenden Personalbedarf aus. Aber, das darf man in diesem Kontext nicht vergessen, die Industrie leidet schon heute unter einem Fachkräftemangel, wie unsere Kunden mit ihren Fahrern.

Welche Produktbereiche werden sich besonders positiv oder negativ entwickeln?
Wie vorhin schon gesagt, wir gehen davon aus, dass wir uns bei allen Produkten in allen Märkten verbessern werden. Unsere strategischen Maßnahmen im Bereich der Qualitäts-, Service- und Vertriebsoffensive werden die Basis für weiteres Wachstum sein, davon sind wir überzeugt. Ein anderes großes und wichtiges Thema ist die Energieeffizienz, eine große Herausforderung und auch Chance für die Transportbranche. Außer Frage steht dabei, dass ein energieeffizienter Gesamtzug nur gemeinschaftlich von den Truck- und Trailer-Herstellern entwickelt werden kann. In einer Zeitung stolperte ich kürzlich über folgende Headline: Wer holt die Effizienz-Krone? Mein Tipp: Der Name ist Programm.

Interview: Serge Voigt

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