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Elektro-LKW mit Kühlung versorgen Filialen von Lidl und Rewe

30.09.2014 16:22 Uhr
Elektro-LKW mit Kühlung versorgen Filialen von Lidl und Rewe
Meyer-Logistik-Geschäftsführer Matthias Strehl präsentiert auf der IAA in Hannover seinen neuen vollelektrischen 18-Tonnen-Kühl-LKW für die Belieferung von Lidl-Filialen
© Foto: VR/Andre Kranke

Der Logistikdienstleister Meyer Logistik versorgt ab sofort mit zwei vollelektrischen 18-Tonnern mehrere Filialen der Einzelhändler Rewe und Lidl. Erstmals in Deutschland wird auch die Kühltechnik von der Antriebsbatterie versorgt.

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Hannover. Die beiden Handelshäuser Lidl und Rewe lassen in diesen Tagen ihre Filialen im Großraum Berlin jeweils mit einem vollelektrisch betriebenen 18-Tonnen-LKW beliefern. Der Frischelogistiker Meyer Logistik aus Friedrichsdorf stellte auf der Messe IAA in Hannover die beiden innovativen LKW vor.

Erstmals kommen damit in Deutschland vollelektrische Verteiler-LKW zum Einsatz, bei denen auch das Kühlaggregat (Frigoblock FK25i mit bis zu 26 kW Kälteleistung) über die zwei Lithium-Eisenphosphat-Akkus (400 Volt) angetrieben werden. Das gab es in Deutschland bisher nicht. Nur in der Schweiz ist bisher ein ähnliches Fahrzeug mit Kühlmodul beim Einzelhändler Coop bereits im Einsatz.

Meyer Logistik will mit dem vom Schweizer Elektroantriebeanbieter E-Force One umgerüsteten Iveco Stralis rund zwei Drittel der Antriebsenergie gegenüber vergleichbaren Dieselfahrzeugen einsparen. Der Logistikdienstleister rechnet mit einem Energieverbrauch von 60 bis 90 Kilowattstunden auf 100 Kilometer im Überland- und Stadtverkehr, was etwa sechs bis neun Liter Dieselkraftstoff entspreche.

Keine Förderung durch den Bund

Obwohl die Anschaffungskosten das Zweieinhalb- bis Dreifache über den für vergleichbare Diesel-LKW liegen, hält Meyer-Logistik-Geschäftsführer Matthias Strehl es für möglich, innerhalb von drei Jahren die Fahrzeuge wirtschaftlich zu betreiben. „Wir sind aus ökonomischen und ökologischen Gründen immer auf der Suche nach umweltfreundlichen und verbrauchsarmen Antrieben“, sagt Strehl. Der Geschäftsführer beklagte gegenüber der VerkehrsRundschau, dass es trotz intensiven Nachfragens im Bundesverkehrsministerium keine finanzielle Förderung für dieses außergewöhnliche Elektromobilitätskonzept gegeben habe.

300 km Reichweite inklusive Heizen und Kühlen

Die Höchstgeschwindigkeit der LKW ist auf 87 km/h elektronisch limitiert, die Reichweite betrage etwa 300 Kilometer. Laut Angaben von E-Force One beinhalte dies auch die Energie für das Heizen und Kühlen des Fahrerhauses sowie der Versorgung der Kühlanlage für den Laderaum. In sechs Stunden ließen sich die Batterien vollständig aufladen. Damit schaffe Meyer Logistik problemlos eine Doppelschicht. Pro Tour (130 km) könnten 18 Europaletten oder 30 Rollcontainer transportiert werden. Während der Entladung bei Lidl oder Rewe kommen die Fahrzeuge an die Steckdose und werden wieder mit etwas Strom versorgt. Meyer Logistik hält im eigenen Logistikzentrum auch ein paar Ersatzbatterien bereit, die bei Bedarf innerhalb von fünf Minuten gewechselt werden könnten.

Lärmemission von 45 Dezibel (A)

Neben dem Energieverbrauch und den Null-Schadstoff- und CO2-Emissionen spielen auch die geringen Lärmemissionen eine wichtige Rolle. Der Elektro-Motor verursacht nur 45 Dezibel (A) und ist damit laut Geschäftsführer Strehl leiser als die Rollgeräusche des Fahrzeugs. Ladebordwand und Laderaumboden seien außerdem Piek-Zertifiziert – ein spezieller niederländischer Lärm-Niedriglärmstandard.

Der Einkammer-Multi-Temperatur-Kühlaufbau wurde von Nutzfahrzeuge Rohr aus Straubing vorgenommen, die Herstellung und Installation der Kältemaschine hat  Frigoblock Grosskopf in Essen übernommen und die Ladebordwände lieferte Dhollandia Deutschland. (ak)

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