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Automobilhersteller sehen USA als Vorbild für EU

29.02.2012 18:17 Uhr

ACEA-Präsident Sergio Marchionne: Autoindustrie braucht einen klaren, langfristig angelegten und für Europa einheitlichen Plan

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Brüssel. Der Präsident des Europäischen Dachverbands der Automobilhersteller (ACEA), der Fiat-Chef Sergio Marchionne, hat die EU dazu aufgefordert, schnell die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich die Automobilhersteller zum Kern einer neuen, zukunftsorientierten europäischen Industrie entwickeln können. „Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels, stehen an einer Wegkreuzung und müssen jetzt die Entscheidungen treffen, damit wir in Zukunft weiter weltweit wettbewerbsfähig sein können“, sagte Marchionne im Vorfeld des ACEA-Jahresempfangs in Brüssel.

Als Vorbild für den Weg, der beschritten werden sollte, nannte Marchionne die USA. Dort sei die Automobilindustrie 2008/09 von der Krise überaus hart getroffen worden. Das habe zu einem Neustrukturierungsprozess geführt, aus dem der US-amerikanische Automobilsektor „stärker, sauberer und dynamischer als je zuvor“ hervorgegangen sei. Staatliche Förderprogramme hätten die nötigen Anreize geschaffen. Auch die Überkapazitäten, die vor der Krise die Produktion gehemmt hätten, seien verschwunden.

Gleiches möchte Marchionne in Europa erreichen. Dafür brauche die Industrie auch hier einen klaren, langfristig angelegten und für Europa einheitlichen Plan sowie die nötigen finanziellen Anreize, um neue Technologien zu entwickeln „Wir müssen weg von den kurzfristigen, von nationalen Interessen geleiteten politischen Entscheidungen, die dem Wohlstand von Europa langfristig schaden“, so der Italiener.

Eine Kernforderung dabei ist eine größere Flexibilität im Arbeitsbereich. „Wenn ein Unternehmer eine Milliarde Euro in eine neue Produktionslinie investiert, möchte er, dass sie acht Tage die Woche laufen kann“, sagte Marchionne. Europa müsse sich von dem herkömmlichen Arbeitsmodell, das von vielen Sozialvorschriften geprägt sei, verabschieden und sich öffnen für neue Möglichkeiten. Die Welt warte nicht auf Europa.

William E. Kennard, Botschafter der USA bei der EU in Brüssel, sieht in der Zusammenarbeit zwischen den USA und EU das Rezept für die Zukunft der Automobilhersteller auf beiden Seiten des Atlantiks. Gemeinschaftsprojekte und die Entwicklung gemeinsamer Standards vor allem im zukunftsträchtigen Markt der Elektroautos seien dabei wichtig. Auf solche Kooperationen hätten sich die politischen Führer bereits auf dem jüngsten USA-EU-Gipfel Ende November 2011 geeinigt. (kw) 

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