Seit Juli 2023 sorgt die neue Partikelanzahl-Messung (PN-Messung) für mehr Transparenz bei der Abgasuntersuchung (AU). Bei Diesel-Fahrzeugen der Emissionsklasse Euro 6/VI wird nun direkt am Endrohr die Konzentration ultrafeiner Feinstaubpartikel gemessen. Diese Methode ersetzt nicht die bisherige On-Board-Diagnose (OBD), sondern ergänzt sie entscheidend.
Ergebnisse der Abgasuntersuchung 2024 in Deutschland
Insgesamt wurden 2024 rund 4,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge dieser Emissionsklasse untersucht. Etwa 132.600 Fahrzeuge (3,0 %) bestanden die AU nicht – oft wegen defekter Dieselpartikelfilter oder fehlerhafter Sensoren. Diese Fahrzeuge müssen innerhalb von vier Wochen repariert und erneut geprüft werden.
Laut dem TÜV-Verband trägt die neue Partikelmessung wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität bei. Besonders sogenannte "Groß-Verschmutzer" (Gross Polluter) – rund 5 % des Fahrzeugbestands – können für ein Viertel der Schadstoffemissionen im Straßenverkehr verantwortlich sein.
Ältere Diesel-Fahrzeuge mit höheren Mängelquoten
Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Abgasprobleme:
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Unter 5 Jahre: Mängelquote 2,0 %
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5 bis 10 Jahre: 4,0 %
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Über 10 Jahre: 6,1 %
Der durchschnittliche Fahrzeugbestand in Deutschland ist laut Kraftfahrt-Bundesamt derzeit 10,6 Jahre alt. Fahrzeughalter sind daher aufgefordert, insbesondere bei älteren Modellen regelmäßig Wartungen durchzuführen und die Abgasanlage im Blick zu behalten – auch um ein Bestehen der Hauptuntersuchung (HU) sicherzustellen.