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Kombiverkehr verliert Mengen

22.02.2021 11:59 Uhr
Kombiverkehr, Güterzug
Kombiverkehr fordert Unterstützung von der Politik, damit der Umstieg von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene gelingt
© Foto: Kombiverkehr

Die Corona-Krise macht sich auch bei Kombiverkehr bemerkbar. Der KV-Operateur hat im letzten Jahr 2,8 Prozent weniger Lkw-Sendungen befördert wie 2019.

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Frankfurt am Main. Kombiverkehr hat 2020 859.079 Lkw-Sendungen transportiert. Das entspricht 1,72 Millionen TEU (20-Fuß-Container). Im Vergleich zum Vorjahr (884.168 Sendungen) ist das Volumen damit um 2,8 Prozent gesunken. Als Hauptgrund gibt das Unternehmen die Folgen der Corona-Krise an.  

Alleine im April und Mai 2020 hat Kombiverkehr in seinem gesamten Netz rund 15 Prozent des Aufkommens durch den Wirtschaftseinbruch verloren. In den Folgemonaten stabilisierte sich das Sendungsvolumen, so dass im letzten Quartal 2020 auch wieder ein Wachstum erzielt werden konnte. Mit dem erneuten Minus 2020 muss Kombiverkehr das vierte Jahr in Folge Sendungsverluste hinnehmen. 2016 betrug das Volumen noch 985.424 Einheiten und kratzte der Operateur an der Eine-Millionen-Marke.

Sendungsverluste halten sich angesichts der Folgen der Corona-Krise in Grenzen

Der Rückgang im Jahr 2020 fällt angesichts der Pandemie und einer sich schon zum Ende des Jahres 2019 abzeichnenden, konjunkturellen Schwächephase überschaubar aus. Dementsprechend äußerte sich Geschäftsführer Robert Breuhahn auch positiv: „Mit den Ergebnissen im letzten Quartal 2020 können wir als Kombiverkehr in diesen sehr volatilen und nur schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Zeiten zufrieden sein, auch wenn unser Anspruch um ein Vielfaches höher liegt.“ Zuversicht zieht er auch aus der derzeitigen Entwicklung: „Aktuell spüren wir am Markt wieder eine verstärkte Nachfrage nach Transportlösungen mit ökologischem Mehrwert und damit Rückenwind für unsere Dienstleistung.“ Zudem war auch schon die Entwicklung im vierten Quartal 2020 positiv und wurde in den letzten drei Monaten des Jahres wieder ein Wachstum erzielt.

Neuer Direktzug zwischen Lübeck und Verona

Im laufenden Jahr hat Kombiverkehr daher auch einige neue Relationen in den Markt gebracht. Am 1. Februar erfolgte die erste Zugabfahrt des neuen Direktzuges Lübeck – Verona v.v., der Italien mit Skandinavien und dem Baltikum in Transportzeiten verbindet, die je nach Land zwischen 48 (Schweden) und 72 Stunden (Finnland) liegen. Zudem wird seit Jahresbeginn zusammen mit Mercitalia Intermodal und Lugo Terminal S.p.A. im inneritalienischen Verkehr eine neue Verbindung zwischen Verona und Bari Giovinazzo angeboten.

„Erst kürzlich haben wir im Spanienverkehr die Atlantikroute auf das DUSS-Terminal in Duisburg-Ruhrort Hafen umgestellt. Damit hat sich die Anzahl an effizienten Weiterleitungsverkehren in Deutschland sowie von und nach Benelux, Skandinavien und Polen nochmals erhöht“, sagte der neue Geschäftsführer von Kombiverkehr, Alexander Ochs. Damit bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Vielzahl von neuen Routings, die die nationalen und internationalen Transportketten auf der Schiene attraktiver machen.

Riedl schlägt ein Programm "DeMinimis für die Schiene" vor

Um noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so auch die ehrgeizigen CO2-Einsparziele seitens der EU und der Bundesregierung zu erreichen, fordert Kombiverkehr Anreize sowohl für Neueinsteiger als auch die langjährigen Nutzer des Systems, wie sie in anderen Ländern heute schon bestehen würden. Das Unternehmen schlägt eine Aufstockung der finanziellen Mittel und ein Programm „DeMinimis für die Schiene“ vor. Damit sollen potenziellen KV-Nutzern den Umstieg von der Straße auf die Schiene erleichtert und das wirtschaftliche Risiko der Logistik-Umstellung reduziert werden.

„Im Jahr der Bundestagswahl steht der Verkehrssektor weiterhin vor der Herausforderung, die Verkehrswende schnell und unbürokratisch herbeizuführen und den Anteil sauberer Verkehrsträger zu erhöhen“, sagte Geschäftsführer Armin Riedl. Der intermodale Verkehr sei das Maß aller Dinge, um Güter und Waren über Ländergrenzen hinweg und regional flexibel mit Bahn und Lkw klimafreundlich zu verteilen. „Jetzt gilt es, sich pro Bahn zu bekennen und Tempo für die Verkehrswende aufzunehmen“, lautete die Aufforderung Riedls an die Politik. (cd)

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