München. Die beiden Dortmunder Fraunhofer-Institute für Materialfluss und Logistik (IML) und für Software und Systemtechnik (ISST) haben gemeinsam mit den Firmen Linogistix, IdentCom und LogAgency eine neue Software entwickelt. Die Software mit dem Namen „Epod (Electronic Proof of Delivery at Point of Delivery)“ unterstützt die Warenübergabeprozesse in der Logistik, zum Beispiel zwischen Kurier-Express-Paketdienstleitern (KEP) und Endkunden. Das neue Verfahren Epod soll Defizite bei der Authentifizierung des Empfängers beheben und dazu beitragen, bei steigender Prozessqualität die Prozesskosten zu senken: Der Nutzer erhält eine Identifikationskarte mit einem Chip darauf, auf dem die Identifikationsdaten gespeichert sind, und ein Kartenlesegerät. Bestellt er über das Internet einen Artikel, wird die Bestellung mittels der Karte und des Lesegerätes digital signiert. Die Authentifizierung gegenüber dem Betreiber des Online-Shops erfolgt über ein Trust Center. Nach erfolgreicher Authentifizierung wird die Sendung freigegeben und der KEP-Dienstleister beauftragt - ebenfalls gesichert und authentifiziert. Dieser transportiert die Sendung zum Kunden und übergibt sie. Abschließend muss sich der Kunde mit seiner elektronischen Signatur erneut identifizieren. Dazu muss der KEP-Dienst ein mobiles Erfassungsgerät vorhalten, das die genutzte Signaturkarte lesen kann. Optional könnten auch mittels einer GPS-Funktion im Gerät die exakten Übergabeparameter festgehalten werden. Identität und Übergabekoordinaten werden verschlüsselt per Funk an das ID-Trust-Center geschickt, das wiederum die Registrierung der ID-Karte und die Übereinstimmung der Daten prüft und bestätigt. Die technischen Voraussetzungen, um Epod im B2B-Bereich einzusetzen, seien bereits geschaffen, für den B2C-Bereich arbeite man noch an der Umsetzung, sagt Andreas Trautmann, dessen Unternehmen Linogistix die neue Lösung am Markt anbieten wird. „Realistisch ist, dass KEP-Unternehmen sich in Zukunft nur noch um die maximal fünf Prozent problematischen Auslieferungen kümmern“, sagt Trautmann. „Die restlichen Auslieferungen könnten mittels Epod abgewickelt werden und wären damit verwaltungsmäßig abgeschlossen.“ Bei der Epod-Lösung wird die Software mitsamt allen dazugehörigen Diensten als Service über das Internet angeboten. Nähere Informationen zu Epod gibt es auf der Messe Transport Logistic 2009, die vom 12. bis 15. Mai in München die Tore öffnet, am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand (Halle B2, Stand 501). (pi)
Elektronische Unterschrift soll Warenübergabe sicherer machen

Fraunhofer-Forscher entwickeln neue Software zur Unterstützung der Warenübergabeprozesse in der Logistik / Vorstellung auf der Transport Logistic 2009