„Viele sehen nur den Brand – und nicht die Brandursache“

„Viele sehen nur den Brand – und nicht die Brandursache“
@ INN-ovativ

Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde. Doch mit der Umsetzung, etwa bei der Aus- und Weiterbildung, hapert es häufig noch. Andreas Rinnhofer, Geschäftsführer der INN-ovativ KG, erläutert die Gründe und was dagegen getan werden kann.

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Datum:
09.08.2021
Lesezeit:
4 min



Frage: „Warum ist die Digitalisierung für Transport- und Logistikunternehmen so wichtig?“
Rinnhofer: „Weil es schlicht um die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geht. Wer diese Entwicklung verschläft, wird auf Dauer nicht wettbewerbsfähig sein.“

Frage: „Gilt das auch für den Bereich Aus- und Weiterbildung?“
Rinnhofer: „Ja. Gerade hier lassen sich große Effekte erzielen. Durch den Einsatz von E-Learning-Programmen können Lerninhalte zeit- und ortsunabhängig auf jedem beliebigen internetfähigen Gerät vermittelt werden – ohne, dass ein Dozent oder Schulungsraum benötigt wird. Auch der Lernerfolg kann nachgehalten werden. Um nicht falsch verstanden zu werden: In bestimmten Fällen bleiben Präsenzveranstaltungen unerlässlich. In anderen Fällen aber, vor allem wenn es um die Vermittlung von einfachen, sich wiederholenden Inhalten geht, haben E-Learning-Programme klare Vorteile.“

Frage: „Wenn die Vorteile auf der Hand liegen, warum tun sich dann viele Unternehmen mit der Umsetzung so schwer?“
Rinnhofer: „Transport- und Logistikunternehmen stehen unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Schon das Tagesgeschäft nimmt Mitarbeiter stark in Anspruch. Viele entwickeln daher eine Abwehrhaltung, wenn es um die Einführung neuer Lösung geht, da sie eine zusätzliche Belastung fürchten.“

Frage: „Aber ist es nicht gerade das Ziel, mit der Einführung neuer Lösungen, Mitarbeiter zu entlasten?“
Rinnhofer: „Genau. Das Problem ist, dass viele nur den Brand sehen, den es zu bekämpfen gilt – und nicht die Brandursache. Das ist zunächst auch naheliegend. Schließlich muss der Brand auf jeden Fall gelöscht werden. Wer aber nicht die dahinterliegenden Ursachen bekämpft, ist irgendwann nur noch mit Löschen beschäftigt.“

Frage: „Was sind die dahinterliegenden Ursachen?“
Rinnhofer: „Zum einen werden die Auswirkungen der Digitalisierung noch immer unterschätzt. Natürlich geht kein Unternehmen sofort pleite, weil es auf den Einsatz effizienzsteigernder Lösungen verzichtet. Doch dann müssen die Mitarbeiter diesen Nachteil mit ihrer Arbeitskraft kompensieren – was auf Dauer nicht funktionieren kann. Zum anderen erfordern die Veränderungen in der Arbeitswelt ein neues Wissensmanagement.“

Frage: „Was meinen Sie damit?
Rinnhofer: „Früher waren Arbeitnehmer oft ihr ganzes Erwerbsleben bei einem Unternehmen. Sie haben mit der Ausbildung in einer Firma begonnen und sind erst ausgeschieden, als sie das Rentenalter erreicht haben. Das Wissen, das sie sich in dieser Zeit angeeignet hatten, blieb im Unternehmen. Das ist heute anders. Die Mitarbeiterfluktuation ist hoch und wenn jemand geht, droht mit ihm sein Wissen ebenfalls die Firma zu verlassen.“

Frage: „Was können Unternehmen dagegen tun?
Rinnhofer: „Entscheidend ist, dass das Wissen nicht nur bei einzelnen Mitarbeitern, sondern im Unternehmen ‚gespeichert‘ ist. Auch hier kann E-Learning einen wichtigen Beitrag leisten, indem Inhalte digital verfügbar gemacht werden. Auf unserer Plattform Spedifort können Transport- und Logistikunternehmen daher nicht nur auf unsere Standardkurse zugreifen, sondern wir bieten ihnen auch die Möglichkeit, eigene Programme anzubinden. So haben Betriebe alle Lerninhalte elektronisch vorliegen und können diese ihren Mitarbeitern in einer einheitlichen Lernumgebung anbieten.“

Andreas Rinnhofer ist Geschäftsführer der INN-ovativ KG. Das Unternehmen wurde mit dem Ziel gegründet, Innovationen in der Speditionsbranche zu betreiben. Auf der Plattform Spedifort stehen derzeit mehr als 100 unterschiedliche Kurse zur Verfügung, die sowohl für Anfänger als auch für langjährige Mitarbeiter geeignet sind.

Weitere Informationen zur INN-ovativ KG unter: www.inn-ovativ.com

Weitere Informationen zu Spedifort unter: www.spedifort.com


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