Es gibt zwei Fragen, die derzeit die Wirtschaft wie auch das Transportgewerbe intensiv beschäftigen. Wann geht es endlich wieder aufwärts? Und: Welche Spuren hinterlässt die Krise?
Zur Frage nach den Spuren gibt es immer wieder vereinzelt Stimmen aus Unternehmen, die besagen, dass LKW abgestellt und Personal entlassen wurde. Die VerkehrsRundschau wollte es genauer wissen und hat die Transportdienstleister befragt. Das Ergebnis der Exklusivumfrage lesen Sie in Ausgabe 25/2009.
Zur Frage, wann es wieder aufwärtsgeht, sind die Angaben widersprüchlich. Da wird es schon als ein positives Zeichen gewertet, wenn ein Index nicht mehr so stark sinkt wie im Quartal zuvor. Dass er sich aber verschlechtert hat und sich die Gesamtstimmung weiter eintrübt, wird in Zeiten wie diesen nur allzu gerne verdrängt.
Zu viel Optimismus verstellt den Blick auf die Realität. Wenn Deutschlands größte Warenhauskette Insolvenz anmeldet und Deutschlands erfolgreichster Autobauer der letzten Jahre vollkommen überschuldet ist, kann von einer Trendwende keine Rede sein. Zwar gibt es auch positive Meldungen wie die, dass sich die Minusraten im Schienengüterverkehr im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von Monat zu Monat freundlicher gestalten: Januar – 27,9 Prozent, Februar – 20,6 Prozent und März – 14,8 Prozent. Aber wer will angesichts dieser Zahlen wirklich ernsthaft behaupten, dass die Krise bereits überstanden ist?
Für 2009 gilt: Klappe zu, das Jahr ist gelaufen. Wer darüber hinaus jedoch durchhält und nicht aus dem letzten Loch pfeift, hat gute Chancen, den Aufschwung im Frühjahr 2010 für sich zu nutzen. Sofern er dann kommt.
Michael Cordes, Redakteur