Und nun zum Wetter: Deutschland befindet sich im Zentrum einer stabilen Hochdruckzone. Stabil auch deshalb, weil rundherum zahlreiche Tiefs vorbeijagen. Das erschwert allerdings zugleich die weiterführende Vorhersage. Aber vieles sieht danach aus, dass Deutschland das Hoch im kommenden Jahr erhalten bleibt.
Keine Angst, Sie sind nicht im Wetterstudio gelandet. So lässt sich derzeit die wirtschaftliche Großwetterlage Deutschlands beschreiben. Dieses Hoch spürt auch die deutsche Transport- und Logistikbranche. Deshalb sind aber längst noch nicht alle aus dem Tal der Tränen heraus. Die Zulassungsstatistik ist ein Beleg dafür. Im ersten Halbjahr 2010 sind in Deutschland weniger als zwei Prozent mehr Sattelzugmaschinen angemeldet worden als im gleichen Zeitraum des Krisenjahres 2009. Die Fuhrbetriebe halten sich mit Investitionen zurück. Entweder weil die Aufträge doch nicht so üppig sind. Oder weil sich zwar die Auftragsbücher füllen, deshalb aber nicht besser verdient wird.
Vielleicht hat die Zurückhaltung aber auch einen anderen Grund: Es fehlen Fahrer, um einen LKW zu besetzen. Wie sagte ein Gewerbevertreter: Derzeit gibt es eher einen Engpass bei den Fahrern als beim Frachtraum. Beides läuft zwar auf das Gleiche hinaus, mit einem allerdings gravierenden Unterschied: LKW kann man produzieren, Fahrer zu bekommen wird hingegen zukünftig deutlich schwieriger. Treffen die Prognosen für den Straßengüterverkehr auch nur annähernd ein, dann lacht künftig über dem die Sonne, der über ausreichende und gut ausgebildete Kräfte verfügt.
Michael Cordes, Redakteur