Hannover. Der Automobilzulieferer ZF erholt sich schneller als erwartet. Der Umsatz werde in diesem Jahr um mehr als 25 Prozent auf mehr als zwölf Milliarden Euro ansteigen, sagte ZF-Chef Hans-Georg Härter am Dienstag auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Im April war der Konzern aus Friedrichshafen am Bodensee noch von Erlösen in Höhe von elf Milliarden Euro ausgegangen.
„Die schnelle Erholung der Konjunktur und eine noch schneller wachsenden Nachfrage nach unseren Produkten haben uns positiv überrascht", sagte Härter. Nach dem Verlust von 421 Millionen im Jahr 2009 wird der Spezialist für Antriebs- und Fahrwerkstechnik in diesem Jahr wieder deutlich in die Gewinnzone zurückkehren. Die Erlöse waren im Vorjahr um 25 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zurückgegangen.
In den ersten acht Monaten schnellte der ZF-Umsatz um über 40 Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Euro nach oben. Die wiedererlangte Exportkraft großer ZF-Kunden etwa im „vorschnell totgesagten Premiumsegment" sei laut Härter ein Grund dafür. Starke Umsatz-Zuwächse gab es in praktisch allen Märkten. So legte Deutschland bis Ende August um 35 Prozent zu, China um 55 Prozent, Nordamerika um 62 Prozent und Brasilien um 84 Prozent. Im Nutzfahrzeugsegment gehen jetzt nach dem dramatischen Einbruch wieder mehr Aufträge ein. Hier erwartet Härter vor allem 2011 sehr gute Perspektiven.
Die gute Lage beim drittgrößten deutschen Zulieferer wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Seit Jahresbeginn stieg die Mitarbeiterzahl um über 2000 auf mehr als 63.000. In Deutschland gab es etwa 600 zusätzliche Stellen. Die Kurzarbeit wird bis zum Jahresende überall der Vergangenheit angehören, kündigte Härter an. (dpa)