Hannover. Gut tausend Beschäftigte des Nutzfahrzeugzulieferers Wabco haben sich am Donnerstag in Hannover vor dem Werkstor zum Protest gegen geplante Entlassungen versammelt. Die IG Metall hatte zu einer Demonstration aufgerufen, um den Widerstand der Belegschaft gegen die Pläne deutlich zu machen. IG Metall-Bevollmächtigter Reinhard Schwitzer warf der Geschäftsführung vor, sie kündige einen betrieblichen Konsens auf, ohne die Mittel der Kurzarbeit und der tariflichen Beschäftigungssicherung auszuschöpfen. „Dagegen werden wir uns mit allen Mittel zur Wehr setzen“, erklärte Schwitzer. Wabco will angesichts der schweren Branchenkrise 300 von 2400 Beschäftigten an den Standorten in Hannover und Gronau entlassen. Das Unternehmen hatte seit dem Herbst bereits rund 600 Arbeitsplätze abgebaut. Wabco fertigt unter anderem elektronische Brems- und Fahrzeugregelsysteme. Die Aufträge hätten sich binnen Jahresfrist um rund 60 Prozent reduziert, begründet die Geschäftsführung die Pläne. Die Möglichkeiten sozialverträglicher Lösungen zum Abbau der Überkapazitäten seien erschöpft. Das gelte auch für das Instrument der Kurzarbeit. Der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall erklärte, vor dem Hintergrund des erdrutschartigen Einbruchs bei Produktion und Absatz von Nutzfahrzeugen zeige das Beispiel Wabco den Ernst der Lage dieser Branche. „Die Politik kann nicht länger die LKW-Branche mit Mauterhöhungen belasten und ansonsten tatenlos zusehen, wie eine der wichtigsten Vorzeigebranchen der Wirtschaft ums Überleben kämpft“, kritisierte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt. Die Arbeitgeber wollen auch für den LKW-Bereich eine Abwrackprämie. Der Erfolg im PKW-Sektor zeige eindrucksvoll, dass öffentliche Zuschüsse gut angelegtes Geld sein könnten. (dpa)
Wabco-Beschäftigte demonstrieren gegen Entlassungen

Tausend Mitarbeiter protestierten gegen geplante Entlassung beim Nutzfahrzeugzulieferer