VW Caddy Maxi gegen Fiat Doblo Maxi

VW Caddy Maxi gegen Fiat Doblo MaxiAlleskönnerWahlweise Fracht oder Personen tranportieren – das beherrschen die Kombimodelle des VW Caddy Maxi und Fiat Doblo Maxi perfekt. Und bieten mit 2,0-l-Motoren obendrein souveräne Fahrleistungen.Die Fahrzeugscheine der beiden Testwagen bringen es nüchtern auf den Punkt: „Mehrzweckfahrzeug“ ist dort unter dem Punkt Fahrzeugbezeichnung vermerkt. Tatsächlich kommen die verlängerten Kombiversionen des VW Caddy und Fiat Doblo der legendären „Eier legenden Wollmilchsau“ ziemlich nahe. Bei umgeklappten Rücksitzen entsteht eine 1860 Millimeter (Caddy) beziehungsweise 1705 mm (Doblo) lange Ladefläche. Mit vorgeklappten Sitzmöbeln mutiert der Lieferwagen dann zum Personentransporter für bis zu sieben Mitfahrer. Diese Nutzungsspanne könnte sich auch gerade für kleinere Transportunternehmen lohnen, wenn sich in Spitzenzeiten der Fuhrpark um den variablen Kombi des Chefs erweitern lässt. Und der dann auch für eilige Transporte taugt. Zumindest wenn, wie in den beiden Testwagen, die jeweils stärkste Dieselversion für souveräne Fahrleistungen sorgt. Beim Caddy kommt der bewährte Konzern-TDI mit zwei Liter Hubraum und 140 PS zum Einsatz. Fünf Pferdestärken weniger, bei gleichem Hubraum bietet Fiats Toptriebwerk. Beim Drehmoment herrscht trotzdem Gleichstand, beide Common-Rail-Diesel wuchten maximal 320 Nm an die angetriebenen Vorderachsen. Harmonischerer VW-AntriebDie Tatsache, dass der Fiat-Motor diesen Wert bereits ab 1500/min liefert und damit 250 Umdrehungen früher als der VW-TDI, kann der Italiener in der Praxis allerdings nicht ausspielen. Erst oberhalb von 1500 Touren steht kräftig Schub bereit. Darunter befreit sich der Vierzylinder eher träge aus dem Drehzahlkeller. Solcherlei Turbo-schwäche hat VW seinem TDI dagegen mittlerweile abgewöhnt. Ab 1200/min liefert er harmonisch wie gleichmäßig Leistung ab und geht dabei auch in höheren Drehzahlregionen spürbar weicher zu Werke als das brummigere Doblo-Aggregat. Weshalb der Caddy die VR-Testrunde zumindest subjektiv leichtfüßiger absolviert. Tatsächlich beißt sich das Doblo-Aggregat allerdings hartnäckiger an Steigungen fest und überwindet manchen Berg noch im sechsten, wenn im Deutschen bereits der fünfte Gang nötig wird. Daran trägt vor allem die längere Übersetzung des VW Schuld, die aber für niedrigere Drehzahlen und eine flüsterleise Geräuschkulisse sorgt. Bei höherem Tempo finden eigentlich nur Wind- und Abrollgeräusche ihren Weg zum Gehör des Caddy-Fahrers. Geringfügig lauter geht es im Doblo zu. Ihre Abstammung vom Nutzfahrzeug können indes beide Vans trotz nobler Kombiausstattung nicht verleugnen. In beiden Cockpits dominieren Hartplastik-Oberflächen. Der VW-typisch nüchterne, dafür übersichtliche und perfekt verarbeitete Innenraum des Caddy versprüht trotzdem höhere Wertigkeit und wirkt mehr für die Ewigkeit gebaut als das verspielt-bunte Fiat-Ambiente. Bei dem fällt zusätzlich die Ergonomie nicht immer perfekt aus. So ist die an der A-Säule untergebrachte Spiegelverstellung nicht ohne Verbeugung erreichbar und durch den ungewöhnlich weiten Abstand zwischen Fahrertür und Sitz fehlt eine bequeme Auflage für den linken Arm. In den Doblo passen zwei Europaletten Dieses Plus an Innenbreite kommt dem Doblo dafür im Frachtabteil zugute. Zwar fällt die Ladelänge im Caddy bei geklappten Sitzen 15 Zentimeter länger aus. Bei der Breite des Frachtabteils bietet der Fiat allerdings mit 1225 Millimetern wichtige 11 cm mehr als der VW. Und so schluckt der Doblo – zumindest theoretisch – zwei Europaletten quer. Zusätzlich verjüngt sich der quaderförmige Laderaum nicht so stark wie beim Caddy. Umso bedauerlicher, dass Fiat die Rücksitze zwar klapp-, jedoch nicht herausnehmbar ausführt. Nur mit viel Geduld – und passendem Werkzeug – lassen sich die Möbel demontieren. Da belässt man es besser nur beim Klappen und Wickeln der Sitze, was aber nur von den beiden seitlichen Schiebetüren aus gelingt. Da wirkt das Caddy-Sitzkonzept durchdachter. Hier können Bank und Einzelsitz alternativ auch vom Kofferraum aus per Seilzug „aus dem Weg“ geklappt und gewickelt werden. Vor allem aber lassen sich beide Möbel mit wenigen Handgriffen herausnehmen, auch wenn die 40 Kilo schwere Sitzbank einige Armkraft fordert.Nahezu Gleichstand herrscht dagegen beim Thema Nutzlast. Hier sollte man keine Wunder erwarten. Die Kunststoffverkleidungen im Frachtraum und vor allem die Sitze fordern eben ihren Tribut. Exakt 600 Kilo dürfen legal ins Caddy-Frachtabteil. Beim Fiat sind es vernachlässigbare 30 Kilo weniger. Auch beim Verbrauch liegen beide eng beisammen. 6,4 l/100 km förderte die Dieselpumpe des VW auf den 226 Testkilometern. 0,4 Liter mehr gönnte sich der Italiener trotz serienmäßiger Start-Stopp-Anlage (bei VW nur in Verbindung mit Blue-Motion für 475 Euro), die auf der gemischten VR-Runde immerhin 16 Mal zum Einsatz kam. Basis-Caddy mit spärlicher AusstattungPreislich fällt das Duell eindeutiger aus. Mindestens 20.620 Euro müssen für einen Caddy Maxi Kombi mit 2,0-l-TDI in der Basisausstattung den Besitzer wechseln. Gönnen sollte man sich aber das „Update“ zum besser ausgestatteten, 1815 Euro teureren „Trendline“, der neben sieben Sitzen und zwei Schiebetüren auch elektrisch verstellbare Außenspiegel und Fensterheber bietet. Erst dann liegt man ausstattungsmäßig in etwa auf Höhe des Doblo-Basis-Modells, für das Fiat allerdings 3885 Euro weniger veranschlagt. Dafür muss hier der Schleuderschutz ESP für 490 Euro extra bezahlt werden.Der Caddy gibt sich bei der Sicherheit dagegen keine Blöße, wie er auch bei Verbrauch, Fahrkomfort, Verarbeitung, Variabilität und nicht zuletzt wegen des hamonischen 2,0 TDI die Stummelhaube vorn hat. Echte Multitalente für die wechselnde Beförderung von Fracht und Personen sind aber beide Vans. Wie es sich für „Mehrzweckfahrzeuge“ eben gehört. ❙❚■ Jan BurgdorfLang gemacht: Mit 4876 mm Außenlänge überragt der Caddy den Doblo um 13,6 ZentimeterQuaderartiges Doblo-Frachtabteil, um elf Zentimeter breiter als beim VWSchmalere Schiebetür-Öffnung im Fiat, bei vorgeklappten Sitzen enger Zugang zum Frachtabteil Innen dominiert bei beiden Hartplastik, perfekte Verarbeitung und Ergonomie im Caddy Schnell mal Sitze ausbauen? Das geht nur im VWVW Caddy Maxi gegen Fiat Doblo MaxiVW Caddy Maxi gegen Fiat Doblo MaxiVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, var. Turbolader, vier Ventile. pro Zylinder, LLK, Euro 5, Zahnriemen, Hubr.: 1956 cm3, Leistung: 135 PS (99 kW) bei 3500/min, max. Drehm.: 320 Nm b. 1500/min, Service: 35.000 kmSechsgang-Schaltgetriebe, Frontantriebvo.: Einzelradaufh., Stoßd., Schraubenfed., Stabi, Scheibenbremsen, hi.: Einzelradaufh., Stoßd., Schraubenfed., Trommelbr., ABS, EBD SerieLxBxH: 4740x1832x1880 mm, Radst.: 3105 mm, LxBxH (Laderaum, Sitze vorgeklappt): 1705x1500x1270 mm, B zw. Radk.: 1225 mm, Ladevol.: 3,2 m3, BxH Schiebetür: 570x1105 mm, Ladekante: 590 mm, Wendekr.: 12,5 m, zul. GG: 2310 kg, Leergew. (Testwg.): 1737 kg, Nutzlast: 573 kg, Testgew. (500 kg Ballast): 2237 kg, Anhängel. (gebr.): 1500 kg, 60-l-Tank Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 7,1/10,7/14,8 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 5,9/7,7 s, Verbr. (Testrunde): 6,8 l/100 km, Verbr. sonst (v. a. BAB): 7,9 l/100 kmFiat Doblo Kombi Maxi 2,0 MJ: 18.550,- Serie: Doppelairbag, Schiebetür links u. rechs, ZV, elektr. Fensterheber, Radiovorber. Option: Seitenairbags: 190,- elektr. Spiegel: 150,- ESP: 490,- Klima: 950,- CD-Radio: ab 260,- Winterreifen: 50,- Tempomat: 190,- erhöhte Nutzlast: 200,-Garantien: 24 Mon. Mängelbes. , 3 J. Lack, 8 J. Durchrost., unbegr. Mobilitätsgar. falls Wartung bei Fiat stattfindet, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 20,- Bremse vorn (Scheibe + Beläge): 363,- Bremse hinten (Trommeln + Beläge): 461,- Stoßdämpfer: 119,- Zahnriemen: 102,- Lichtmaschine: 414,- Zyl.kopfd.: 49,- Außensp. (kpl.): 230,- Rückleuchte: 68,- Scheinwerfer. (kpl.): 149, Aupuff (inkl. DPF): 1686,- Turbo: 1446,- Anlasser: 347,- Kupplung: 284,- Frontscheibe: 192,- Stoßfänger: 268,- AT-Getriebe: k2412,- AT-Motor: 4823,- Luftfilter: k. A. niedriger Verbrauch u. Anschaffungspreis, Motor-Start-Stopp Serie eingeschränkte Variabilität, Motor mit Anfahrschwäche, teilweise lässige Verarbeitung Vierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, var. Turbolader, vier Ventile. pro Zylinder, LLK, Euro 5, Zahnriemen, Hubr.: 1968 cm3, Leistung: 140 PS (103 kW) bei 4200/min., max. Drehm.: 320 Nm b. 1750-2500/min., Service: 30.000 kmSechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb vo.: Einzelradaufh. Stoßdämpfer, Schraubenfed., Stabi, hi.: Starrachse, Blattfederung, Scheibenbremsen, ESP, ABS, ASR, BA SerieLxBxH: 4876x794x1836 mm, Radst.: 3006 mm, LxBxH (Laderaum, Sitze vorgeklappt): 1860x1550x1250 mm, B zw. Radk.: 1115 mm, Ladevol.: 3,6 m3, BxH Schiebetür: 735x1100 mm, Ladekante: 600 mm, Wendekr.: 12,2 m, zul. GG: 2365 kg, Leergew. (Testwg.): 1764 kg, Nutzlast: 601 kg, Testgew. (500 kg Ballast): 2264 kg, Anhängel. (gebr.): 1500 kg, 60-l-Tank Beschl. (0-60/-80/-100 km/h): 6,7/9,7/13,7 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 6,4/8,8 s, Verbr. (Testrunde): 6,4 l/100 km, Verbr. sonst (v. a. BAB): 7,7 l/100 kmVW Caddy Kombi Maxi 2,0 TDI: ab 20.620,- Serie: Doppel-Airbag, 5-Sitzer, ZV mit Funk, Option: Seitenairbags: 245,- elektr. Fensterheber + Spiegel: 400,- Gummiboden im Laderaum: 170,- Klima: 1200,- CD-Radio: ab 410,- Allwetterreifen: 122,- Schiebetür links: 375,- Garantien: 24 Mon. Mängelbes. , 3 J. Lack, 12 J. Durchrost., unbegr. Mobilitätsgar. falls Wartung bei VW stattfindet, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 10,- Bremsbeläge (vo./hi.): 84,-/84,- Bremsscheiben (vo./hi.): 82,-/54,- Stoßdämpfer: k. A. Zahnriemen: 222,- Lichtmaschine: k. A. Zyl.kopfd.: k. A. Außensp. (kpl. u. beheizbar): 146,- Rückleuchte: 45,- Scheinwerfer. (kpl.): 169, Partikelfilter: 1230,- Turbo: k. A. Anlasser: k. A. Kupplung: k.A. Frontscheibe: 210,- Stoßfänger: 204,- AT-Getriebe: k. A. AT-Motor: k. A. Scheibenwischer (Satz): 28,- Luftfilter: 19,- kräftiger, harmonischer u. sparsamer TDI-Motor, PKW-Komfort, gute Verarbeitung hoher Anschaffungspreis, karge Serien-ausstattung, eingeschränkte Nutzlast

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