Kopenhagen. 19 Städte, darunter Kiel, Lübeck, Rostock und Rendsburg, wollen sich am Bau des geplanten Ostseetunnels zwischen Dänemark und Deutschland beteiligen. Wie die Baugesellschaft Femern A/S am Donnerstag in Kopenhagen mitteilte, haben die vier deutschen Städte sowie elf Kommunen in Dänemark, drei polnische Städte und Malmö in Schweden ihr Interesse vor allem an möglichen Anlagen zur Vorproduktion von gigantischen Betonelementen gezeigt.
Ab 2014 bis 2020 soll unter dem Fehmarnbelt zwischen Puttgarden auf der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn und dem dänischen Rødby auf Lolland ein knapp 18 Kilometer langer Tunnel mit vorgefertigten Betonteilen gebaut werden. Die jeweils 200 Meter langen und 75.000 Tonnen schweren Betonelemente wollen die dänischen Planer in Hafenstädten im weiteren Umkreis des Fehmarnbelts fertigen lassen.
Dafür müssten spezielle Fertigungsanlagen direkt am Wasser errichtet werden. Von hier aus müssten die Elemente von der Größe und dem Gewicht eines Tankschiffs zum Bauplatz geschleppt werden. Die Entscheidung für einen Tunnelbau statt einer früher geplanten Hochbrücke ist noch nicht endgültig gefallen, gilt aber als so gut wie sicher. Dänemark will die auf 5,1 Milliarden Euro veranschlagten Kosten allein finanzieren.
Der Technische Direktor von Femern A/S, Peter Lundhus, kündigte Gespräche mit allen 19 interessierten Städten in den kommenden Monaten an. Wichtige Aspekte bei der Auswahl der Standorte seien "Größe und Eignung der Flächen, Wassertiefe, Umweltaspekte, Infrastruktur des Hinterlandes, Nachbarschaftsverhältnisse und anderes mehr".
Aus Polen haben Danzig, Swinemünde und Stettin ihr Interesse angemeldet. Die dänischen Städte sind Grena, Kalundborg, Kopenhagen (Freihafen), Nyborg, Odense/Lindo, Orehoved (Guldborgsund), Spodsbjerg, Stigsnaes, Südlollands Küste (Rodbyhavn), Vordingborg und Aabenraa. (dpa)