Bonn. Eine Anhebung der Preise beschlossen die Mitglieder der Vereinigung der Sammelgutspediteure im BSL (Versa). Damit folgten sie einem Vorschlag ihres Vorstands, den „Tarif für den Spediteursammelgutverkehr“ ab 1. September 2007 um linear 6,9 Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus wurde beschlossen, die Tabellen der Mautgebühren für den Spediteursammelgutverkehr nicht an die ebenfalls zum 1. September 2007 geplante Anhebung der LKW-Maut-Sätze anzupassen. „Das deutsche Speditionsgewerbe sieht sich seit Herbst vergangenen Jahres mit einem Kostenschub konfrontiert, der die Ausmaße der Mauteinführung deutlich übertreffen wird“, begründete Gerhard Diehl als Versa-Vorsitzender den Beschluss seines Vereins. „Natürlich wissen wir, dass wir mit dieser Erhöhung unserer Empfehlungspreise über den in den letzten Jahren beschlossenen Preisanpassungen liegen. Die derzeitige Kostensituation lässt uns jedoch keine andere Wahl.“ Der Versa-Vorsitzende sieht die neuen Arbeitszeitregelungen im Straßengüterverkehr als Preistreiber für die Branche. Insbesondere die Sammelladungsspedition habe sehr stark unter den Restriktionen des neuen Arbeitszeitgesetzes zu leiden, weil hier die Fahrer verstärkt für die Be- und Entladung der Fahrzeuge an den Umschlagslägern zuständig seien. Diese Tätigkeit zählt mit zur Arbeitszeit und führt somit zu einer Verkürzung der erlaubten restlichen Lenkzeit. Hinzu komme, so Diehl, dass neben der Neueinstellung von Personal auch eine Umstrukturierung der organisatorischen Abläufe in den Speditionen aufgrund der neuen Arbeitszeitbeschränkungen notwendig werde. Eine Verschärfung erfahre die Situation zudem durch den akuten Fahrermangel. Hier entstünden zusätzliche Kosten dadurch, dass die Unternehmen stärker als bisher selbst ausbilden müssten. Darüber hinaus werde die Speditionsbranche nicht umhin kommen, die Attraktivität des Berufsbilds Kraftfahrer unter anderem auch durch höhere Löhne zu steigern. Vor diesem Gesamthintergrund können die Personalkosten schnell um bis zu 30 Prozent steigen. Zu einem weiteren Kostenfaktor hat sich nach Ansicht der Versa der Einstieg in die Besteuerung von Biodiesel erwiesen. Neben der Einführung eines Steuersatzes von 9 Cent pro Liter Biokraftstoff im vergangenen Jahr muss die Branche nun die geplante weitere Anhebung der Steuer auf insgesamt 15 Cent pro Liter zu Beginn des Jahres 2008 bewältigen. Mit steigenden Kosten sehen sich die Spediteure zudem beim Einkauf von Neufahrzeugen konfrontiert sowie im Rahmen der immer wichtiger werdenden Ladungssicherung im Stückgutbereich. Hier seien schnell zusätzliche Kosten für Hilfsmittel in Höhe von bis zu 7000 Euro pro Fahrzeug erreicht. (sb)
Versa-Mitglieder beschließen Preiserhöhung
Transportpreise im Sammelgutverkehr steigen ab September um 6,9 Prozent