Wie sieht der Güterverkehr in 50 Jahren aus? Alle Prognosen, die über die Jahrzehnte gewagt wurden, hatten eines gemeinsam: Sie waren falsch. Nun wäre es nicht nur unfair, sondern auch dumm, solchen Vorhersagen keine Beachtung zu schenken. Denn gerade Verkehrspolitik ist Politik mit Weitsicht. Wenn Häfen, Straßen, Schienen- und Wasserwege gebaut werden, sollte ihre Haltbarkeit schon etwas länger sein als die einer Flasche Frischmilch. Daher ist die ProgTrans-Studie zum Güterverkehr im Jahre 2050 auch mehr als nur eine nette Spielerei. Aber es gibt noch andere Gründe, warum man den 140 Seiten Beachtung schenken sollte. Die Untersuchung soll nämlich zugleich ein Baustein zum Masterplan Güterverkehr und Logistik sein, den das Bundesverkehrsministerium zum Ende des Jahres veröffentlichen will und an dem zahlreiche Experten aus der Logistik- und Transportbranche mitwirken. Bislang war nicht allzu viel zu erfahren über diesen Masterplan. Gut, seine grobe Struktur ist bekannt. Aber wie die Inhalte aussehen oder in welche Richtung der Masterplan gehen könnte, darüber wird noch eifrig spekuliert. Soll die Studie 2050 tatsächlich ein Baustein für den Masterplan sein, dann kann man aus ihr erste Rückschlüsse auf den Inhalt des Masterplans schließen. Die Verknüpfung der Verkehrsträger dürfte eine noch stärkere Rolle spielen als derzeit schon. Davon profitieren Akteure wie der Kombinierte Verkehr, Umschlaganlagen sowie See- und Binnenhäfen. Aus der Studie 2050 lassen sich also sehr wohl Aussagen herauslesen, die für heutige Weichenstellungen eine wesentliche Rolle spielen. Michael Cordes Redakteur
Verkehrsprognose: Baustein für Zukünftiges
Der Kommentar der Woche von Michael Cordes, Redakteur