Wien. Eine halbe Milliarde Euro würden in die österreichische Staatskasse kommen, würde man die LKW-Maut in Österreich – nach dem Bespiel Deutschlands – auf Bundesstraßen ausdehnen, rechnet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vor. Der VCÖ setzt sich für alternative Verkehrskonzepte ein und propagiert unter anderem die stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. „Eine LKW-Maut auch auf Bundesstraßen schafft zusätzliche Einnahmen für Bund und Länder. Schwere LKW nützen die Straßen um ein Vielfaches stärker ab als PKW und sollen daher auch einen höheren Beitrag zur Erhaltung leisten", so Ulla Rasmussen, Referentin für Verkehrspolitik beim VCÖ.
Am meisten würde davon Niederösterreich profitieren (119 Millionen Euro), gefolgt von Oberösterreich (95 Millionen Euro und der Steiermark (89 Millionen Euro). Derzeit werde der LKW-Verkehr in Österreich mit rund 2,8 Milliarden Euro im Jahr subventioniert; durch die LKW-Maut würden nur 73 Prozent der Infrastrukturkosten abgedeckt, verlautet seitens des VCÖ. Unterstützung für die Ausdehnung der LKW-Maut kommt von der Arbeiterkammer Österreich. Die Ausgangslage in Österreich sei identisch mit der deutschen Situation. Der LKW, und nicht die Allgemeinheit, müsse für die Kosten für Straßenabnützung und Umweltkosten aufkommen, das verlange die Kostenwahrheit, so der Tenor aus der Arbeiterkammer. Laut einer aktuellen Studie der Technischen Universität Wien sind rund 50 Prozent aller österreichischen Straßen in schlechtem Zustand und es werden jährlich zusätzliche 100 Millionen Euro benötigt, nur um den derzeitigen Straßenzustand zu erhalten. (mf)