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Verdi fordert Rücktritt des Lübecker Hafenchefs

22.05.2007 16:54 Uhr

Streit um Privatisierung des Ostseehafens: Außerordentliche Aufsichtsratssitzung soll weiteres Vorgehen entscheiden

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Lübeck. In der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) droht ein Zwist zwischen Chef und Gewerkschaft zu eskalieren. Die Gewerkschaft Verdi fordert den sofortigen Rücktritt des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Manfred Evers. Die Arbeitnehmervertreter hätten eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung beantragt, die am Freitag stattfinden solle, bestätigte der Aufsichtsratsvorsitzende Ekkehart Eymer (CDU) einen Bericht des „Hamburger Abendblatts“. Hintergrund ist der geplante Verkauf von LHG-Anteilen, welchen die Gewerkschaft ablehnt. Ein Kuriosum am Rande: Verdi begründet die Rücktrittsforderung unter anderem mit einer angeblichen Kündigung Evers', die er anschließend zurückgenommen haben soll. „Das ist unprofessionell, mit dieser Rolle rückwärts hat er nicht nur seine Reputation gegenüber der Öffentlichkeit, den Hafenkunden und der Belegschaft eingebüßt, sondern auch dem Ansehen der LHG geschadet“, sagte der Verdi-Fachgruppenleiter Häfen, Andreas Bergemann. Evers hatte in einer Aufsichtsratssitzung Mitte April erklärt, seinen im Mai 2009 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Nach einem Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden habe er jedoch erklärt, „nach positivem Abschluss der Vertragsverhandlungen mit dem strategischen Partner gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten“, erklärte Eymer. Die Hansestadt Lübeck sucht für ihren bislang in städtischem Besitz befindlichen Hafen einen strategischen Partner. Der Hafen brauche einen finanzstarken Partner, um sich weiterentwickeln zu können und fit für das erwartete Umschlagwachstum zu werden, sagte Eymer. Allein bis 2010 sollen rund 175 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Hafens und der angrenzenden Flächen investiert werden. Lübeck ist der größte deutsche Ostseehafen, im Jahr 2006 wurden hier mehr als 30 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Als strategischen Partner, der bis zu 90 Prozent der Anteile übernehmen soll, wünscht man sich in Lübeck einen finanzstarken Investor aus der Hafen- oder Logistikbranche. Die europaweite Ausschreibung soll in den nächsten Wochen starten. Spätestens Anfang 2008 soll nach Aussagen Eymers der Partner gefunden sein. (dpa)

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