Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, hat die Mautpläne von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig kritisiert. "Die Maut darf nicht zu einer Art dritte Sondersteuer zum Abkassieren werden," warnte der Verbandschef bei der Vorstellung des VDA-Jahresberichtes am Mittwoch in Frankfurt. Er nannte drei Bedingungen, unter denen eine Lkw-Gebühr akzeptabel sei: Die Wegekosten müssten nach einem wissenschaftlich fundierten Verfahren ermittelt werden. Die Gelder, die der Autoverkehr aufbringt, sollten unmittelbar in die notwendige Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur fließen. Und das Kraftverkehrsgewerbe müsse eine Kompensation für die Mehrbelastung erhalten. Ansonsten befürchtet Gottschalk, dass die mit der Maut verbundenen finanziellen Belastungen sich negativ auf die Konjunktur auswirken könnten. Er äußerte Zweifel an dem Ziel Bodewigs, mit der Maut verstärkt Transporte auf die Schiene zu verlagern: "Es wird zu klären sein, wie es um die Verlagerungseffekte auf das nachgeordnete Netz bestellt sein wird." Gottschalk malte für die deutsche Autoindustrie eine positives Bild. So rechnet er in diesem Jahr mit einem Umsatz von über 400 Milliarden Mark nach 369 Milliarden Mark 2000. Allerdings nimmt die Nutzfahrzeugsektor eine Bremserrolle ein. So rechnet Gottschalk für 2001 mit einem Rückgang bei der Produktion von Nutzfahrzeugen bis 6 t in Höhe von 3 Prozent, bei Nutzfahrzeugen über 6 Tonnen sogar mit einem Minus von 11 Prozent. Die schwierige wirtschaftliche Lage des Speditionsgewerbes nannte er als eine wichtige Ursache für die Kaufzurückhaltung. (vr/cd)
VDA verurteilt Mautpläne von Bodewig
VDA-Präsident Gottschalk bezweifelt Transportverlagerung auf die Schiene durch Lkw-Maut.