Berlin. Zu Beginn der vertieften Sondierungsgespräche in Berlin verlangen zahlreiche deutsche Konzerne mehr Klimaschutz und konkrete Maßnahmen von der neuen Bundesregierung. Insgesamt 69 Unternehmen aus verschiedenen Sektoren fordern in einem am Montag, 11. Oktober, veröffentlichen Appell, den Ausbau von erneuerbaren Energien zu beschleunigen. In den ersten 100 Tagen solle die Bundesregierung eine „Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität“ vorlegen. Unterzeichnet haben das Schreiben, das von der Unternehmerinitiative „Stiftung 2 Grad“ initiiert wurde, unter anderem Eon, Bayer, SAP und Rossmann.
Der Klimaschutz als das wahlentscheidende Thema müsse „von den Parteien bei der Bildung einer neuen Bundesregierung ganz oben auf die Agenda gesetzt werden“, sagte Michael Otto, Präsident der Stiftung und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group. „Die neue Bundesregierung muss jetzt den Rahmen setzen, damit wir als Unternehmer Klimaneutralität zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft machen können.“
Konzerne fordern konkretes Maßnahmen-Paket
Die Unternehmen fordern ein Paket konkreter Maßnahmen, damit Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden könne. Dafür müssten unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien und der dafür erforderlichen Stromnetze, klimafreundlicher Verkehrsinfrastrukturen sowie die energetische Gebäudesanierung vorangetrieben werden. Der Ausbau von Schlüsseltechnologien und Infrastrukturen dürfe dabei „nicht durch langwierige und umständliche Planungs- und Genehmigungsverfahren ausgebremst werden“.
Die beteiligten Firmen beschäftigen den Angaben zufolge zusammen in Deutschland mehr als eine Million, weltweit über fünf Millionen Menschen und stehen für etwa eine Billion Euro Umsatz. (dpa)