Salzburg/Hannover. Aufsichtsräte und Führung des TUI-Konzerns sind heute in der Nähe von Salzburg zu ihrer jährlichen Strategietagung zusammengekommen. Auf der Agenda der zweitägigen Klausur stehen wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Reise- und Schifffahrtskonzerns und dem Vernehmen nach auch Personalveränderungen. TUI-Chef Michael Frenzel war wegen der zuletzt schlechten Geschäftszahlen und des geringen Aktienkurses immer mehr unter Druck geraten. Auch um ein neues Flugkonzept wird es gehen. Der 44-jährige Flugbereichsvorstand Christoph Müller soll nach Informationen aus der Branche als Chefcontroller in den Konzernvorstand wechseln und dort Sebastian Ebel ablösen, der das Unternehmen verlassen soll. Auch der Bereichsvorstand für das Reisegeschäft in Westeuropa, Eric Debry, soll seinen Hut nehmen. Ihm wird das verlustreiche Frankreich-Geschäft des vorigen Jahres angelastet, wo der Gewinn um 50 Millionen Euro eingebrochen war und dem Konzern die Bilanz verhagelte. Die TUI steht bereits seit einiger Zeit in der Kritik der Aktionäre, die dem TUI-Chef Fehleinschätzungen und falsche Entscheidungen vorwerfen. Seine Zukäufe seien zu teuer, der Schuldenberg zu hoch, die Renditen zu mager und der Aktienkurs dümpele dahin. Neben der Touristik, in der durch Internetboom, Terrorgefahren und Epidemien die Erträge immer unsicherer geworden sind, hat zuletzt die bisherige Ertragsperle Schifffahrt vor allem wegen sinkender Frachtpreise einen Einbruch erlebt. Wegen der schwachen Kursentwicklung gibt es bereits Gerüchte von Übernahmen und möglicher Zerschlagung des Konzerns. (dpa/tz)
TUI-Aufsichtsrat berät über strategische Weichenstellungen
Personalveränderungen bei TUI geplant – zweitätige Klausurtagung soll Reise- und Schifffahrtskonzern auf den richtigen Kurs bringen