Seit Montag dieser Woche, 0 Uhr, bedroht ein Streik der Transportunternehmer die Versorgung Italiens. Zwar garantieren die meist kleinen Transportfirmen die Lieferung von Milch, Brot und Tageszeitungen, von Medikamenten und das Funktionieren der Müllabfuhr, doch drohen Engpässe bei Fleisch, Obst, Gemüse und anderen verderblichen Lebensmitteln sowie in geringerem Umfang auch bei der Treibstoffversorgung. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird der Ausstand erst nach einer Woche zu Ende gehen. Anlass zu dieser Arbeitsniederlegung gibt wieder einmal der zu hohe Preis für Dieselkraftstoff, der im Durchschnitt um 25 Pfennig teurer ist als im Durchschnitt der übrigen EU-Länder. Außerdem verlangt das Fuhrgewerbe, die Regierung sollte die von Brüssel verhängten Geldbußen zahlen, die wegen eines regelwidrig gewährten staatlichen Bonus für das Gewerbe ausgesprochen worden sind. Transportminister Pierluigi Bersani hofft, der Streik, werde nicht volle sieben Tage andauern. Nach dem Bruch grundsätzlicher Absprachen durch Funktionäre der Transportbranche, so der Minister, sei das Vertrauen des Staates in die Interessenvertretung der Unternehmen erschüttert. Ministerpräsident Giuliano Amato kommentierte scharf: "Gewisse Herrschaften sind offenkundig der Meinung, wir könnten Geld drucken und es ihnen gleich in die Tasche stecken". Für Italien verschlimmert sich die Situation, weil in derselben Woche Streiks des Flughafenpersonals, der öffentlichen Verkehrsmittel und der Eisenbahn drohen.
Transportstreik bedroht die Versorgung Italiens
Lkw-Unternehmer protestieren gegen den weit über dem EU-Durchschnitt liegenden Preis für Dieselkraftstoff