Weimar. Die geplante Bemautung von 1000 Kilometer Bundesstraße nach Aufwand und Nutzen kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls einzustellen lautete eine der Forderungen, die der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) in einer Resolution verabschiedet hat. Die Mitgliederversammlung stimmte Mitte April in Weimar einstimmig diesem und den drei weiteren Punkten zu: Ablehnung der neuen Steuerpläne der EU, den Mindeststeuersatz für Dieselkraftstoff an den anderer Kraftstoffe anzugleichen, Ablehnung der Zielplanung der EU auf Strecken über 300 Kilometer bis 2030 30 Prozent und bis 2050 50 Prozent des Straßengüterverkehrs zu verlagern. Ablehnung der Euro-6-LKW.
Unterstützung versprach LTV-Präsident Christoph Schuchert seinen Mitgliedern bei der Forderung von Standgeldern. Das Thema Laderampe brennt den Frachtführern auch in Thüringen unter den Nägeln. „Vor allem bei Lagern, über die viele unterschiedliche Produkte umgeschlagen werden, sind Zeitprobleme an der Tagesordnung", so LTV Hauptgeschäftsführer Thilo Müller. Zeitfenster seien kein Allheilmittel und je nach Transportsituation wenig hilfreich. „Standgeldsachen standen auch bei der Rechtsarbeit im Vordergrund", bilanzierte Müller.
Arbeit sollte der Verband in den nächsten acht Wochen auch in das Weißbuch der EU-Kommission stecken, empfahl EU-Parlamentarier Dieter-Lebrecht Koch. In dieser Zeit werde festgelegt, welche Inhalte des Weißbuchs in Gesetze oder in Leitlinien überführt werden. „Jetzt ist die entscheidende Zeit, der Aufschrei, wenn die Gesetze verabschiedet werden, kommt zu spät", mahnte der CDU-Politiker. (bb)