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Tarifstreit: Letzte Chance für friedliche Lösung

18.07.2007 16:27 Uhr
Tarifstreit: Letzte Chance für friedliche Lösung
Die GDL fordert ein deutlich verbessertes Angebot (ddp)
© Foto: Martin Oeser/ ddp

Der Tarifstreit zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft steuert auf eine Entscheidung zu

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Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn werden an diesem Donnerstag möglicherweise die Weichen für einen unbefristeten Streik der Lokführer gestellt. Die Lokführergewerkschaft GDL sieht in der zweiten Verhandlungsrunde mit dem Unternehmen die letzte Chance für eine friedliche Lösung. Dazu verlangt sie ein verbessertes Angebot. Vor dem Treffen in Berlin griff sie Bahnchef Hartmut Mehdorn scharf an. „Wir lassen uns nicht länger hinhalten und abspeisen, wir wollen Taten sehen“, schrieb der GDL-Hauptvorstand in einem offenen Brief an Mehdorn. Die Führung und die Tarifkommission der GDL hatten am Montag ihre Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag für Lokführer, Zugbegleiter und Service-Mitarbeiter bekräftigt. Die Gremien verlangten „weit reichende Verbesserungen beim Entgelt und der Arbeitszeit“. Dazu gehören Einkommenssteigerungen von mehr als 20 Prozent für das Fahrpersonal und eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 41 auf 40 Stunden. Die Bahn hatte sich mit den anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA auf 4,5 Prozent mehr Geld zum 1. Januar 2008 und eine Einmalzahlung von 600 Euro geeinigt. Der GDL ist das zu wenig. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell hatte die Bahn Anfang dieser Woche ultimativ aufgefordert, ein höheres Angebot vorzulegen. Anderenfalls werde die Gewerkschaft die Urabstimmung über einen Streik einleiten. „Wir wollen über unsere Forderungen und den Fahrpersonaltarifvertrag verhandeln, nicht streiken“, versicherte der Hauptvorstand in dem Brief an Bahn-Chef Mehdorn. Dieser lasse der Gewerkschaft mit seiner „Ignoranz“ aber „keine andere Wahl“. Den Tarifstreit vor den Gerichten auszutragen, sei ein Ausweichen vor dem Problem. Die Bahn nehme dem Fahrpersonal immer mehr weg, kritisierte die GDL. „Wir sind fest entschlossen, die Wende herbeizuführen.“ Das Mainzer Arbeitsgericht hatte am Samstag das bundesweite Verbot für Warnstreiks bei der Bahn im Güter-, Regional- und Fernverkehr aufgehoben. Damit hatte sich die GDL erfolgreich gegen eine einstweilige Verfügung zur Wehr gesetzt. Das Gericht hatte am vergangenen Dienstag zunächst der Deutschen Bahn Recht gegeben und den Arbeitskampf als unzulässig bezeichnet. „Unsere Gewerkschaft wird mit spitzfindigen Klagen überhäuft, während Sie sich mit den anderen Bahngewerkschaften gegen uns verbünden“, warf der GDL-Vorstand Bahnchef Mehdorn vor. Nach dem jüngsten Tarifabschluss bei der Deutschen Bahn werden nun auch die Beamten im Konzern eine Sonderzahlung von 480 Euro erhalten. Die Bundesregierung habe dem am Mittwoch zugestimmt, teilte die Gewerkschaft Transnet in Berlin mit. Die 600 Euro für die Angestellten entsprächen nach Abzug aller Abgaben etwa den 480 Euro, die die Beamten erhielten, sagte ein Transnet-Sprecher. Bei der Deutschen Bahn arbeiten noch rund 40 000 Beamte aus der Zeit vor der Bahnreform 1994. (dpa)

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