Berlin. Im Groß- und Außenhandel mit rund 1,2 Millionen Beschäftigten gibt es einen ersten richtungsweisenden Tarifabschluss. Das teilte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) am Montag in Berlin mit. In der vierten Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg wurde demnach ein Abschluss erzielt, der eine 24-monatige Laufzeit mit einer zweistufigen Erhöhung um drei Prozent zu Beginn und weiteren 2,4 Prozent nach zwölf Monaten vorsieht.
Wilhelm von Moers, Vizepräsident für den Bereich Tarifpolitik des BGA sagte: „Der Tarifabschluss wird den Interessen beider Seiten gerecht und hat Pilotcharakter." Dadurch, dass die Arbeitgeber mit einem abschlussnahen ersten Angebot die Tarifverhandlungen eröffnet hätten, sei trotz vereinzelter Warnstreiks zügig ein Ergebnis erzielt worden. Es sei davon auszugehen, dass dieses Ergebnis Grundlage für weitere Abschlüsse in den anderen Tarifgebieten ist. „Die Arbeitgeber sind damit an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen, insbesondere im zweiten Jahr, das wirtschaftlich noch mit vielen Fragezeichen versehen ist", so von Moers. Dafür hätten die Unternehmen nun Planungssicherheit für die Personalkosten in den nächsten zwei Jahren. (jko)