Berlin. Es ist demnach auch umstritten, ob sie diesen Erwartungen überhaupt gerecht werden kann. Das in den Medien und in der Logistikwirtschaft vielfach beschworene nachhaltige Wachstum der Logistik-Branche lasse sich danach empirisch kaum bestätigen. Statistische Scheineffekte würden die Wahrnehmung verzerren, heißt es in einer Medienmittelung der Studienautoren. Viele als erfolgreich eingestufte Entwicklungen seien das Resultat von Auslagerungen aus Industrie und Handel, oder werden erst seit wenigen Jahren statistisch separat erfasst, etwa Postdienste. Auch seien räumliche Verlagerungen von Unternehmen oder Betriebsstätten, so positiv sie sich für die Zielregion auch seien, mit Verlusten am Herkunftsort verbunden. In den meisten Fällen seien die Nettoeffekte begrenzt. Die oft als positiv angeführten Beschäftigungswirkungen der Logistik würden sich auch qualitativ als sehr disparat darstellen. In vielen Fällen stehe einem kleinen Anteil an höher qualifizierten Tätigkeiten ein wesentlich breiterer Sockel an geringfügiger Beschäftigung, Scheinselbständigkeit oder Zeitarbeit gegenüber.
Studie: Logistik löst keinen Boom am Arbeitsmarkt aus
Auch wenn Logistik derzeit in aller Munde sei, und von der Politik zunehmend gefördert werde, könne man die Logistikbranche aber noch nicht als Wachstumsmotor betrachten, hätten Studien der Freien Universität Berlin und des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) ergeben.