-- Anzeige --

Spritpreise: Freie Tankstellen gegen Meldebehörde

02.05.2012 17:52 Uhr
Spritpreise: Freie Tankstellen gegen Meldebehörde
Die freien Tankstellen kommentieren den Kabinettsbeschluss als „Schnellschuss mit verheerenden Auswirkungen für den Mittelstand"
© Foto: Fotolia/Otto Durst

Der Beschluss des Bundeskabinetts zur Einführung einer Meldebehörde für Spritpreise wurde von Politik und Wirtschaft unterschiedlich aufgenommen

-- Anzeige --

Berlin. Der Beschluss des Bundeskabinetts vom heutigen Mittwoch, eine Meldebehörde für Benzinpreise einzuführen, hat bei Vertretern aus Wirtschaft und Politik zu kontroversen Reaktionen geführt. Die freien Tankstellen sind gegen die Meldebehörde und sprechen von einem „Schnellschuss mit verheerenden Auswirkungen für den Mittelstand“. „Mit dieser staatlichen Vorratsdatenspeicherung werden weder die Preise gesenkt, noch werden Preisschwankungen verhindert“, sagte Steffen Dagger, Geschäftsführer des Dachverbandes MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland. Datensammeln habe keinerlei Auswirkungen auf den Verbraucher. „Es belastet gerade den Mittelstand mit zusätzlichen Kosten und schwächt ihn so im Wettbewerb gegen die Großen der Branche.“

Auch der Mineralölwirtschaftsverband als Sprachrohr für die großen Mineralölkonzerne kritisierte die Pläne scharf. Auf jeden einzelnen Tankstellenbetreiber würden zusätzliche Kosten zukommen, die letztlich weiter preistreibend wirken dürften.

Der ADAC hingegen begrüßte die schärfere Kontrolle, um die Preispolitik stärker unter die Lupe zu nehmen. Im April hätten die Fahrer von Benzin-Autos so viel für ihren Sprit bezahlen müssen wie noch nie.

Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) unterstrich ebenso seine Zustimmung zur neuen Kontrollbehörde und wies Vorwürfe zurück, er schaffe ein „Bürokratie-Monster“: „Als Bundeswirtschaftsminister geht es mir selbstverständlich auch darum, die Wirtschaft möglichst vor unnötigen bürokratischen Mehrbelastungen zu bewahren.“ Für die Autofahrer sei das Auf und Ab der Benzinpreise nicht nachvollziehbar. „Deshalb wollen wir Transparenz und Wettbewerb stärken“, betonte Rösler. Die Kartellwächter könnten mit den Ein- und Verkaufspreisen besser Anhaltspunkte für mögliche Verstöße finden. „Das wird die Position der mittelständischen freien Tankstellen verbessern und den Wettbewerb stärken“, meinte Rösler. (dpa/bw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.