Wien. Das Wiener Speditionsunternehmen Heinrich Scherzinger besteht nur noch auf dem Papier. Der Betrieb, der zuletzt noch 17 Mitarbeiter beschäftigte, wurde geschlossen und über den Güterbeförderungsunternehmen das Konkursverfahren eröffnet, bestätigt der österreichische Gläubigerschutzverband Creditreform.
Das im Jahr 1959 gegründete Unternehmen hatte einen eher mageren Insolvenzantrag eingebracht. „In den vergangenen Jahren wurde ausnahmslos Güterbeförderung im Raum Wien und die Umgebung durchgeführt, der Hauptauftraggeber war die Rail Cargo AG", heißt es im Antrag. Zuletzt wurden die Zahlungen der Rail Cargo, ein Tochterunternehmen der ÖBB Holding, an Scherzinger (60.000 Euro) von den Finanzbehörden gepfändet. Eine Betriebsprüfung der Finanz, die bis ins Jahr 2004 zurück prüfte, hatte das Unternehmen in die Pleite schlittern lassen.
Von der Insolvenz sind sechs Gläubiger betroffen, Hauptgläubiger ist die Republik Österreich beziehungsweise das Finanzamt Wien mit einer erhobenen jedoch strittigen Insolvenzuforderung von zirka 16,36 Millionen Euro. Welche Art von Abgabenschulden in den vergangenen zehn Jahren angehäuft wurden, wird im Insolvenzantrag nicht näher erläutert. Den Finanz-Forderungen stehen lediglich 11.700 Euro Aktiva und 51.000 Euro Bankguthaben gegenüber. (mf)