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Spediteure kritisieren Winterdienst

17.12.2010 15:57 Uhr
Speditionen kritisieren den Winterdienst
© Foto: dapd/Norbert Millauer

Schnee und Eis machen Deutschlands Spediteuren schwer zu schaffen / An manchen Tankstellen wird das Benzin knapp / Weihnachtspakete bleiben liegen

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Erfurt. Das Thüringer Transportgewerbe hat den Winterdienst vor allem in Kommunen scharf kritisiert. "Wir haben im Moment Riesenprobleme, weil wir nicht mit normaler Geschwindigkeit fahren können", sagte Verbandssprecher Ulrich Hoffmann am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die Wetterlage sei eigentlich nicht so außergewöhnlich, aber die Kommunen hätten offenbar kein Geld für mehr Einsatz. "Vor drei Jahrzehnten hat das noch besser geklappt, aber da wurde halt mehr Aufwand betrieben", sagte Hoffmann. Damals sei mehr Lauge eingesetzt worden und der Winterdienst rund um die Uhr unterwegs gewesen.

Dass Lastwagen derzeit immer wieder an Steigungen hängenblieben oder quer stünden, liege in der Regel an den schlechten Straßenverhältnissen und nicht an mangelhafter Bereifung, sagte Hoffmann. "Das mit den Reifen ist nur eine beliebte Ausrede." Er könne ausschließen, dass Thüringer Betriebe Lastwagen mit Sommerreifen auf die Straßen schickten. "Das gibt es nicht, dass hier jemand mit Sommerreifen unterwegs ist."

Gut 70 Prozent des deutschen Warenverkehrs erfolgt über die Straße. Gerade aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Winters hätten sich die rund 2000 Spediteure mehr Weitsicht bei den Städten und Gemeinden gewünscht: "Das ist wohl wie Weihnachten. Das Fest kommt immer ganz plötzlich auf einen zu, obwohl es doch das ganze Jahr im Kalender steht", schimpft Verbandspräsident Mathias Krage.

Hinzu kommt, dass vor allem in Sachsen, Thüringen und Teilen Sachsen-Anhalts in den vergangenen Tagen einige Tankstellen immer wieder nicht beliefert werden. Besonders betroffen sind das Erzgebirge, der Thüringer Wald und der Harz. Dem Mineralölwirtschaftsverband zufolge kommt es meist nur vorübergehend zu Engpässen. Deutschland habe ein sehr enges Tankstellennetz mit rund 15.000 Stationen. "Sollte an einer Tankstelle vorübergehend das Benzin knapp werden, könnten die Autofahrer meist auf eine andere ausweichen", sagt Verbandssprecherin Karin Retzlaff.

Problem sei, dass die Tankstellen nur begrenzt über Treibstoffvorräte verfügen und daher regelmäßig beliefert werden müssen. Es werde ständig daran gearbeitet, dass die Versorgungskette nicht abreißt. Da die Lieferungen aber Gefahrguttransporte seien, ginge die Sicherheit vor. "Dafür müssten auch die Autofahrer Verständnis haben", betont Retzlaff.

Auch die Paketdienste kämpfen mit dem Schneechaos. Verzögerungen gibt es deshalb bei den Weihnachtspaketen. "Natürlich sind wir von den aktuellen Wetterverhältnissen betroffen", sagt Postsprecher Gerold Beck. Die Paketdienste wichen aber oft auf kleinere Fahrzeuge aus und könnten dann doch ausliefern. Wer sein Paket noch bis zum 22. Dezember mittags abgibt, könne auch mit einer pünktlichen Lieferung unterm Christbaum rechnen. In diesem Jahr werde auch am vierten Adventssonntag zugestellt. (dpa)


Deutschland versinkt im Schnee - Ein paar Impressionen

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