Bonn. Demnach treffe man nach wie vor auf wenig Verständnis bei den Automobilproduzenten zu diesem drängenden Problem der Fahrzeuglogistiksparte. Immer wieder hat der Verein Automobillogistik in diversen Informationsschriften und mittels der eigens bei PriceWaterhouseCoopers (PWC) in Auftrag gegebenen Kostenuntersuchung auf die schwierige Seite der Verknappung der reinen Fahrerarbeitszeiten hingewiesen. „Bislang jedoch ohne nennenswerte Resonanz“, so der AML Da die Fahrer auch für die Be- und Entladung der Fahrzeuge verantwortlich sind, geht ihnen diese Zeit von der reinen Fahrtzeit ab. Mit der Verkürzung der Arbeitszeit aufgrund des neuen Arbeitszeitgesetzes auf durchschnittlich 48 Stunden pro Woche geht somit eine Reduzierung der möglichen Arbeitszeit am Steuer einher. Dadurch entstehen Ausfälle, die durch zusätzliches Personal und Neuplanung vieler Touren kompensiert werden müssen. Die bereits im vergangenen Jahr bei PWC in Auftrag gegebene Kostenuntersuchung analysiert eine durchaus resultierende Gesamtkostensteigerung von 9,3 Prozent bei den Fahrzeuglogistikern. „Teilweise scheint man das Problem der effektiven Arbeitszeitverkürzung gar nicht wahrnehmen zu wollen“, meint Konrad Lehner, Vorsitzender des AML. Sorge bereitet seinen Vereinskollegen vor allem, dass es aufgrund der nicht gedeckten Personalkostensteigerungen im Bereich der Neuinvestitionen zu Engpässen kommen kann. „Die Folge wäre, dass die für 2007 erforderlichen Kapazitäten nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden könnten“, gibt Lehner zu bedenken. „Sollte sich der Schwung bei den Neuzulassungen und im Export auch in diesem Jahr fortsetzen, befürchten wir nicht nur Engpässe in der Grundversorgung der Händler, sondern vor allem bei der Markteinführung neuer Modelle“.
Spediteure beklagen Verhalten der Automobilindustrie
Die Mitglieder des Vereins Automobillogistik (AML) beklagen den Fortgang der Diskussion mit den Autoherstellern über die Auswirkungen der neuen Arbeitszeitvorschriften.