Seehäfen fordern bessere Hinterlandanbindung

18.01.2006 16:03 Uhr

Niedersachsens Verkehrsminister setzt sich für Vertiefung der Elbe ein

Cuxhaven. Die deutschen Seehäfen fordern eine deutliche Verbesserung ihrer Hinterlandverbindungen. Nur so ließe sich die in Europa im Warenverkehr mit den neuen EU-Ländern erreichte Spitzenposition halten und ausbauen, sagten Sprecher der Hafenwirtschaft heute während einer internationalen Konferenz der Industrie- und Handelskammer Stade (IHK) in Cuxhaven. Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Walter Hirche (FDP) setzte sich dabei für eine Vertiefung von Elbe- und Außenweser ein. Im Verkehr von und zu den baltischen Staaten sowie Polen und Tschechien bewältigen die Häfen inzwischen ein größeres Ladungsvolumen als im USA-Geschäft, hieß es auf der Tagung. Dies habe zu einer überproportionalen Zunahme des LKW-Verkehrs geführt, warnte der Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft, Heiner Hautau. Mit einem Gesamtvolumen von 50 Millionen Tonnen rollt laut Hautau bereits die Hälfte des Ladungsaufkommens über die Straßen in die Häfen. Während die Seeschifffahrt von Hamburg und Bremerhaven zu den Ostseehäfen ihren Anteil auf 20 Prozent steigern konnte, habe sich der Anteil des Bahnverkehrs von 32 auf 25 Prozent reduziert. Angesichts der Belastungen für das Straßennetz müsse dieser Entwicklung entgegen gewirkt und auch die Binnenschifffahrt deutlich gestärkt werden. Laut Hirche müssen aber auch die seewärtigen Zufahrten zu den Häfen deutlich verbessert werden. Deswegen sei eine Vertiefung von Elbe und Außenweser unter Berücksichtigung der Deichsicherheit unverzichtbar. Allerdings werde es nie möglich sein, besonders große Containerschiffe bis nach Hamburg fahren zu lassen. Die Entscheidung Niedersachsens für den Bau des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven sei deswegen richtig gewesen, sagte Hirche. Dass Hamburg aus dem Gemeinschaftsprojekt mit Bremen ausgestiegen sei, sei noch nicht das letzte Wort: „Ich kenne die Hamburger als gute Kaufleute. Deshalb werden wir am Ende wieder eine Dreier-Konstellation beim Bau des Jade-Weser-Ports haben.“ Cuxhavener Forderungen nach dem Bau eines Tiefwasserhafens an der Elbe erteilte Hirche eine Absage. (dpa/sb)

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