Hamburg. Die Weltschifffahrt muss ihren Beitrag für einen wirksamen Klimaschutz leisten, das heißt der Ausstoß von Luftschadstoffen durch Seeschiffe muss nachhaltig gesenkt werden. Das betonte Peter Ehlers, Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), heute in Hamburg vor Journalisten. Statt des – zwar preiswerten – aber hinsichtlich der Emissionen besonders schädlichen Schweröls müssten in Zukunft höherwertige Treibstoffe eingesetzt werden, sagte Ehlers, der Mitte dieses Jahres in den Ruhestand geht. Dabei steht für ihn auch fest, dass dieser Einstieg in den Ausstieg aus dem Schwerölbrennstoff nicht von heute auf morgen erfolgen kann, unter anderem auch deshalb nicht, weil die benötigten Mengen an sauberem Treibstoff überhaupt nicht zur Verfügung stünden. Ehlers, seit 19 Jahren an der Spitze des BSH steht, rechnet damit, dass im Verlauf dieses Jahres auf IMO-Ebene die entsprechende Weichenstellung zum Ausstieg aus dem Schweröl als Schiffstreibstoff vollzogen würde. Nationale Alleingänge lehnte er ab, da die Schifffahrt von ihrem Charakter her weltumspannend angelegt sei. Dass inzwischen auch umweltfreundliche, also schwefelarme Treibstoffe in der Schifffahrt mit Erfolg eingesetzt werden, zeigten die beiden bereits bestehenden Sondergebiete Ostsee – seit Mitte 2006 – und die Nordsee – seit Mitte 2007. Ehlers: „Aber es muss weitergehen.“ Als höchste nationale deutsche, maritime Behörde wird das BSH auch in diesem Jahr die von der Politik beschlossenen Maßnahmen zur Stärkung des Schifffahrtsstandortes Deutschland umsetzen. Als Fördermaßnahmen stünden 2008 erneut rund 57 Millionen Euro zur Verfügung. Das BSH ist neben Hamburg auch in Rostock vertreten. In der Behörde sind derzeit rund 850 Mitarbeiter tätig. (eha)
Schifffahrt muss Umwelt entlasten
BSH-Präsident Ehlers fordert schnellere Abkehr vom billigen Treibstoff Schweröl