Schanghai (China). Aufgebrachte Bürger hätten bei der Lokalregierung des Schanghaier Stadtbezirks Minhang in den vergangenen Monaten zu Tausenden gegen den Bau der Strecke protestiert, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag unter Berufung auf Mitarbeiter der Stadtbehörden und Experten berichtete. An einem Tag hätten allein in diesem Stadtteil 5000 Bürger Petitionen vorgebracht. Sie befürchteten vor allem gesundheitsschädliche Strahlungen durch das elektromagnetische Feld der Schwebebahn. Mit dem Aufschub ist die Zukunft des Projekts abermals in Frage gestellt. „Es ist immer noch schwer zu sagen, ob der Transrapid überhaupt gebaut wird, aber selbst wenn, ist es unmöglich, das Projekt noch vor 2010 zu beendigen“, zitierte Xinhua Wang Qingyun, einen für Transport zuständigen Beamten der mächtigen Pekinger Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. „Das Projekt wird weiterhin untersucht und seine endgültige Form muss noch genehmigt werden.“ Den ursprünglichen Plänen nach sollte die Verlängerung ins 170 Kilometer entfernte Hangzhou zur Weltausstellung 2010 in Schanghai abgeschlossen sein. Der Xinhua-Bericht ließ offen, ob der Aufschub auch den Bau der Streckenverlängerung über das Expo-Gelände zum zweiten städtischen Flughafen Hongqiao betrifft. Am Samstag sollte der deutsche Bundespräsident Horst Köhler zum Ende seiner viertägigen China-Reise mit der Magnetschwebebahn fahren.
Schanghaier Transrapidausbau wegen Bürgerprotesten aufgeschoben
Der Bau einer geplanten Verlängerung der Transrapidstrecke von Schanghai in das benachbarte Hangzhou ist nach Anwohnerprotesten aufgeschoben worden.