Bern. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) melden im Frachtbereich für das erste Halbjahr einen Verlust von 49,5 Millionen Schweizer Franken (CHF) - umgerechnet 38,2 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum machte das Unternehmen ein Minus von 24,4 Millionen CHF, heißt es in einer Presseerklärung.
Die Bundesbahn habe insbesondere unter Mehrkosten für den Rollmaterialunterhalt gelitten und sei stark durch den schwachen Euro beeinträchtigt, erklärte ein Unternehmenssprecher das negative Ergebnis auf Anfrage der VerkehrsRundschau. Bei SBB Cargo falle als Schweizer Unternehmen bei den internationalen Verkehren der Großteil der Kosten beispielsweise für Personal, Loks, Overhead oder Trassenpreise in Schweizer Franken an. Die Leistung werde im europäischen Markt in Euro verkauft. Damit ergebe sich für die betreffenden Leistungen rein währungsbedingt ein Ertrags-und Margenrückgang für eine sonst unveränderte Leistung. Durch den massiven Kurszerfall des Euro gegen dem Schweizer Franken drückt dies laut SBB Cargo direkt auf das Ergebnis.
Trotz des laut Presseerklärung „unbefriedigenden Ergebnisses" ist die Transportleistung um 17,5 Prozent von 5609,2 Millionen auf 6589,9 Millionen Nettotonnenkilometer gestiegen. Grund des Wachstums sei die konjunkturelle Erholung, insbesondere bei dem Mehrverkehr im Kombinierten Verkehr und bei Transporten für die Stahlindustrie.
Insgesamt konnte SBB im ersten Halbjahr 2010 das Konzernergebnis dank Sondereffekten und höherer Gewinne aus Immobilienverkäufen um 24,9 Prozent 165,9 Millionen CHF verbessern. Die Verschuldung erhöhte sich hingegen unter anderem aufgrund der aufgenommenen Darlehen zur Sanierung der Pensionskasse SBB und der Investitionen in neues Rollmaterial. Der Umsatz einzelner Segmente werde zum Halbjahr nicht publiziert, heißt es aus dem Unternehmen. (ab)