Bebra/Kassel. Salzlauge aus dem Kali-Abbau des Düngemittel-Konzerns K+S könnte mit Güterzügen aus Bebra zur Nordsee gebracht werden. Das geht aus einem Gutachten zum Eisenbahnstandort Bebra hervor, das der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) am Dienstag in dem osthessischen Ort vorgelegt hat.
Das Kasseler Unternehmen K+S zeigte sich offen für die Idee. "Wir sondieren diese Möglichkeit zusammen mit der Bahn", sagte ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur dpa. Der Transport per Bahn ist deutlich billiger als der bislang geforderte Bau einer hunderte Kilometer langen unterirdischen Pipeline.
Weiterer Vorteil der Verklappung per Bahn: Die Lauge könnte nicht nur zur Nordsee, sondern auch zur Ostsee oder zum Mittelmeer gebracht werden. In dem Gutachten einer Consulting-Firma aus Hamburg geht es darum, wie der Bahnhof zur Mobilitätsdrehscheibe ausgebaut werden kann.
Das hessische Verkehrsministerium hatte die Expertise im Sommer 2009 gemeinsam mit der Stadt Bebra, dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg und dem Regionalmanagement Nordhessen in Auftrag gegeben. Das Gutachten sieht ein großes Potenzial im Import- und Exporthandel mit europäischen Nachbarländern, Bebra könne zu einer Drehscheibe werden. (dpa)